Nachhaltiges Wasservergnügen

Als weltweit erster „Green Amusement Park“, bescheinigt vom TÜV, legt der Europa-Park auch bei der neuen Wasserwelt „Rulantica“ und dem dazugehörenden Hotel „Krønasår“ großen Wert auf Nachhaltigkeit. Im Leitbild des Familienunternehmens heißt es: „Wir sind uns der Verantwortung gegenüber Umwelt und Kultur bewusst und nehmen diese durch sorgfältigen und nachhaltigen Umgang mit Landschaft, Energie, Rohstoffen und Gebäuden wahr.“ Dies zeigt sich in vielfältigen nachhaltigen Maßnahmen.

Sonnenkraft für Rulantica

Die neue Photovoltaikanlage auf den überdachten Parkplätzen der Wasserwelt Rulantica. Rund 1,1 Millionen Kilowattstunden Strom werden hier jährlich direkt für Rulantica eingespeist, das entspricht  der Versorgung von rund 400 Haushalten. Roland Mack: „Unsere Philosophie verfolgt einen klaren ganzheitlichen Ansatz.Wir arbeiten kontinuierlich und konsequent an der Verbesserung ökologischer, ökonomischer und sozialer Nachhaltigkeit.“ Die neue Parkplatzüberdachung sorgt gleichzeitig dafür, dass die parkenden Autos im Sommer vor der Sonne und im Winter vor Regen, Schnee und Eis geschützt sind. Dank dieses Doppelnutzens ist die Anlage trotz Mehrkosten sinnvoll. Die technischen Daten sind eindrucksvoll: Die rund 9.000 Quadratmeter große Parkfläche der Wasserwelt Rulantica ist etwa zur Hälfte überdacht und mit 3.000 Solarmodulen bestückt.  400 geschützte Parkplätze befinden sich unter der Anlage. Rund 600 Tonnen CO 2- Ausstoß wird damit jährlich vermieden. (Foto: Dr. Michael Thoma) 

 

Foto: Dr. Michael Thoma

Thorsten Radensleben, Vorstandsvorsitzender des Energieversorgers Badenova, der die Anlage umgesetzt hat, lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Europa-Park: „Wir sind gerne der regionale Kompetenzpartner des Europa-Park bei Erdgas, Wasser, E-Mobilität und jetzt auch Photovoltaik.“ Der Europa-Park hat mit Badenova bereits zehn  E-Ladesäulen im Park errichtet, zuletzt eine neue Ladestation direkt vor dem neuen Hotel "Kronasar". (Im Bild von links: Thomas Mack, Dr. Thorsten Radensleben,  Roland Mack und Klaus Preiser)

Blockheizkraftwerke

Der Europa-Park betreibt seit 2014 zwei Blockheizkraftwerke (BHKW), welche die betriebseigenen Werkstätten und die Verwaltung versorgen. Die BHKW tragen gleichzeitig zur Wärme- und Stromversorgung der Gebäude bei und produzieren jährlich um die 2,6 Millionen Kilowattstunden Strom. Auch auf der 45 Hektar großen Resort-Erweiterung entstanden kürzlich zwei weitere BHKW. Diese bilden mit jährlich 15,5 Millionen Kilowattstunden Strom eine zuverlässige Grundversorgung für das neue 4-Sterne Superior Hotel „Krønasår“ und die Wasserwelt Rulantica, welche am 28. November 2019 eröffnet wurde.

Rulantica – Wasser nachts im Tank

Eine Besonderheit des Energiemanagements von Rulantica ist eine spezielle Technik im Außenbereich. Hier werden rund 400 Kubikmeter Wasser aus dem Wildbach "Vildstrøm" über Nacht in einen unterirdischen Tank gepumpt. Durch dieses Verfahren behält das Wasser im gut isolierten Tank seine ursprüngliche Temperatur, vergleichbar mit einer Thermoskanne. Am nächsten Morgen füllen Pumpen den 80 Meter langen Kanal wie von Zauberhand für einen neuen Tag voller Abenteuer in Rulantica.

Effizientes Wassermanagement

Um Natur und Umwelt zu schonen, werden im Bereich Energie- und Wasserverbrauch innovative Technologien eingesetzt. Zudem wird auf einen sparsamen Umgang mit Ressourcen geachtet. Trotz der 17 Rutschen, Pools und weiteren Aktivitäten rund um das kühle Nass, verbraucht die neue Wasserwelt Rulantica gerade einmal 50 Prozent der Wassermenge vom benachbarten 4-Sterne Superior Hotel „Krønasår“.

Wasseraufbereitung in Rulantica

Auch bei der Aufbereitung des Schwimmbeckenwassers geht der Europa-Park neue Wege. Bereits vor zwei Jahren wurden umfangreiche Tests an der Poolanlage des Hotels „El Andaluz“ durchgeführt. Das Ergebnis ist eine neue Filtertechnik, die rund 80 Prozent des Abwassers recyceln kann. Somit werden für den täglichen Bedarf  der neuen Wassererlebniswelt "Rulantica" gerade einmal 20 Prozent Frischwasser zugeführt, welches über einen eigenen Tiefbrunnen gefördert und aufgebreitet wird.

Ökologischer Ausgleich

Im Zuge des Baus der neuen Wasserwelt Rulantica und des dazugehörigen Hotels „Krønasår“ wurden zahlreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt. So hat man unter anderem acht Bienenvölker mit jeweils um die 50.000 Bienen auf dem Rulantica-Areal angesiedelt. Außerdem sind an vielen Stellen im Gelände Bäume und Sträucher gepflanzt worden. Zu den bereits rund 5.000 Bäumen des Europa-Park kommen mit "Rulantica" noch weitere 2.000 Bäume dazu – darunter 14 Meter hohe Waldkiefern sowie große Birken, Rotfichten und Hainbuchen. Zudem ist eine reichhaltige Blumenvielfalt angelegt und sind 200 Nistkästen aufgestellt worden. Begrünte Wildschutzzäune und viel Begleitgrün an den Straßen schützten Tier und Mensch. Spezielle Korridore ermöglichten Wildtieren und Fledermäusen den Wechsel in die Waldgebiete. Bei Abschluss aller Maßnahmen wird das gesamte Gelände die Qualität eines Naherholungsgebietes aufweisen.

Ökologische Erlebnisstation

Weitere Ausgleichmaßnahmen für Rulantica sind noch in Arbeit: So sollen ein Erlebnispfad, ein Family-Trail, eine Walking-Strecke sowie ein Wasserpfad entstehen – und eine ökologische Erlebnisstation, damit auch Besuchern die ganze Vielfalt der grünen Wasserwelt nahe gebracht werden kann.

 

 

LED-Lampen

Bereits 1988 setzte der Europa-Park die ersten Energiesparlampen ein. Heute werden − wo immer möglich − LED-Leuchtmittel verwendet. Im Jahr 2009 gründete Deutschlands größter Freizeitpark sowohl aufgrund wirtschaftlicher als auch ökologischer Aspekte ein umfassendes Energiemanagement. Nur drei Jahre später folgte eine eigenständige Abteilung, welche die Einsparung von Energiekosten unter besonderer Berücksichtigung regenerativer Eigenstromerzeugung zur Aufgabe hat.

„Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“

In einer „Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit“ treffen sich regelmäßig die Abteilungsleiter der verschiedenen Unternehmensbereiche sowie externe Berater, um das Nachhaltigkeitsprogramm des Europa-Park fortlaufend zu verbessern. Darüber hinaus hat sich vor einigen Jahren eine zwölfköpfige Projektgruppe aus jungen Nachwuchskräften gebildet, die durch Ideen und Anregungen ebenfalls zum nachhaltigen Engagement des Europa-Park beitragen möchte. Eines ihrer Arbeitsergebnisse waren neue Infotafeln am Wasserkraftwerk zwischen dem Märchenwald und dem Österreichischen Themenbereich, welche den Besuchern das Prinzip und den Sinn der Fischtreppe erläutern.

Nachhaltigkeit bei „EP go“

Damit jedoch nicht nur einzelne, sondern alle Beschäftigten von Deutschlands größtem Freizeitpark mit der Nachhaltigkeitsthematik und ihrer Wichtigkeit vertraut sind, ist sie auch fester Bestandteil des Aus- und Weiterbildungsprogramms der Europa-Park-Akademie. Das obligatorische Einstiegstraining „EP go“ etwa vermittelt neuen Mitarbeitern seit vielen Jahren neben dem Aufbau und der Organisation des Familienunternehmens ebenso seine Philosophie und Werte.

Elektrofahrzeuge

Häufige Südwestwetterlagen treiben Luftmassen aus dem westlichen Mittelmeerraum in die Rheinebene. Sie erzeugen ein mildes Klima und eine gute Luftqualität. Damit die auch in Zukunft so bleibt, überprüft Deutschlands größter Freizeitpark regelmäßig den Emissionsausstoß aller relevanten Einrichtungen und vermeidet unnötige Umweltbelastungen. So stehen den Mitarbeitern für die Fortbewegung und den Gütertransport auf dem Parkgelände beispielsweise 180 Elektrofahrzeuge und 150 Fahrräder zur Verfügung.

Von Anfang bis Ende

Seit der Gründung des Europa-Park 1975 ist das Management von Deutschlands größtem Freizeitpark auf ein ökologisch nachhaltiges Handeln bedacht. Von Beginn an zählen etwa der Schutz der Umwelt und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen zu den Grundprinzipien des inhabergeführten Unternehmens. Standen anfangs vor allem der Erhalt der Natur sowie die Entsorgung und das Recycling im Mittelpunkt, sind heute zahlreiche weitere Aufgaben wie ein gutes Energie- und Wassermanagement hinzugekommen.

Fischtreppen

Seit Mai 2016 erleichtert die wasserbauliche Maßnahme den Wanderfischen in der Elz das Schwimmen flussaufwärts und das Erreichen der Laichgründe.

Landschaft

Der Europa-Park zeichnet sich durch eine reichhaltige Parklandschaft, jahrhundertealte Baumbestände, viele Grünflächen sowie den sanften Flusslauf der Elz aus. Bei der Erweiterung seines Gesamtangebots ist Deutschlands größter Freizeitpark stets darauf bedacht, seine einzigartigen Naturschätze zu bewahren: Seit der Eröffnung ist der natürliche Bestand nahezu unverändert geblieben und wird auch in neue Konzepte weitmöglichst integriert. Zudem liegt der Freizeitpark im ländlichen Raum zwischen Schwarzwald und Vogesen und ist von großen Schutzgebieten umgeben.

Vestibulum tortor quam, feugiat vitae, ultricies eget, tempor sit amet, ante.

Elz-Wiesen-Erhalt

Der Europa-Park fördert nachhaltige Projekte sogar über die eigenen Grenzen hinaus und unterstützt unter anderem die Erhaltung der Elz-Wiesen-Flutung. Die Elzwiesen, eine Wiesenlandschaft zwischen den Orten Rheinhausen, Rust und Herbolzheim, bilden eines der letzten zusammenhängenden größeren Wiesengewässer in Baden-Württemberg. Seit einigen Jahren sind dank des Park-Engagements die historischen Stellfallen wieder in Betrieb und die traditionelle Wiesenwässerung wird damit sichergestellt. Der Erhalt der Elzwiesen ist sogar ein Projekt mit europäischer Dimension: Gemäß der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der Europäischen Union gehören die Elzwiesen zu den wichtigen Gebieten zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen. Während der Wiesenwässerung finden sich hier nämlich viele Wiesenbrüter und rastende Zugvögel.

CO2-Einsparung

Seit über zehn Jahren greift der Europa-Park auch bei Neu- und Umbauten auf erneuerbare Energien zurück. Die parkeigenen 4-Sterne Superior Hotels „Krønasår“, „Bell Rock“, „Colosseo“ und „Santa Isabel“ sowie das Camp-Resort, der Tagungsraum „Ballsaal Berlin“ und der Italienische Themenbereich werden im Winter mittels Grundwasserwärmepumpen geheizt und im Sommer gekühlt. Über 25 Standorte werden im Europa-Park mit dem günstigen Energieträger klimatisiert. Durch die Nutzung dieses ökologisch wertvollen Systems ist eine CO2-Einsparung von mehreren Tonnen im Jahr möglich.

Wasserkraftwerk

Ein Wasserkraftwerk an der Elz erzeugt außerdem rund 500.000 Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom pro Jahr, was in etwa mit dem jährlichen Energiebedarf von 200 Vier-Personen-Haushalten vergleichbar ist. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Maßnahmen trägt ebenso zu einer drastischen Reduktion des Energieverbrauchs sowie zur Herstellung sauberen Eigenstroms bei.

Eigenwasserversorgung

Für den Europa-Park spielt das Element Wasser in vielen Bereichen eine wichtige Rolle. Das 1442 erbaute Schloss Balthasar umgibt eine einzigartige Parkanlage, die geprägt ist von prachtvollen Baumbeständen und üppigen Blumenbeeten, dem Flusslauf der Elz, natürlichen Wasserläufen, Seen, Brunnen und Wasserspielen. Darüber hinaus begeistern liebevoll bepflanzte Themenbereiche und zahlreiche Wasserattraktionen Groß und Klein. Auch weil das viele Grün und Nass in besonderem Maße zur Beruhigung und Erholung der Besucher beiträgt, kommt es in Deutschlands größtem Freizeitpark in vielfältiger Weise zum Einsatz. Für die Bewässerung der weitläufigen Botanik ist dabei insbesondere die Eigenwasserversorgung mit Brauchwasser von Bedeutung. Sie wird durch ein eigenes Tiefbrunnen-System sichergestellt. Eine breite Vernetzung sowie der Einsatz innovativer Reinigungs- und Filtersysteme reduzieren den Wasserbedarf zusätzlich.

Parkeigener Wertstoffhof

Im Jahr besuchen knapp sechs Millionen Menschen den Europa-Park. Für den dadurch entstehenden Abfall und dessen Beseitigung hat Deutschlands größter Freizeitpark ein eigenes Entsorgungs- und Recycling-Konzept entwickelt. Das Unternehmen hat unter anderem ein Auge darauf, unnötiges Verpackungsmaterial zu vermeiden. Soweit möglich werden Waren nicht in Einzelteilen, sondern in Großgebinden bestellt und geliefert. Außerdem kommen anstelle von Kartonagen Mehrwegboxen zum Einsatz. Die Mitarbeiter des parkeigenen Wertstoffhofs ordnen den Abfall darüber hinaus nach 20 unterschiedlichen Fraktionen, die anschließend einem Fachbetrieb zur Verwertung und Wiederaufbereitung zugeführt werden. Durch eine strikte Abfalltrennung sowie einen gezielten Einkauf und logistische Maßnahmen konnte die gesamte Müllmenge um mehr als die Hälfte verringert werden.

Auswahl der Lieferanten

Bei der Auswahl seiner Lieferanten legt der Europa-Park ebenfalls Wert auf Nachhaltigkeit. Im Bereich der Park- und Hotelgastronomie werden daher bevorzugt saisonale Produkte aus regionaler Herstellung eingesetzt und verarbeitet. Ebenso unterstützt Deutschlands größter Freizeitpark gezielt zuverlässige Handelspartner und gute Arbeitsbedingungen. Aus diesem Grund wird beispielsweise ausschließlich fair gehandelter und zertifizierter Kaffee bezogen und verkauft.

Gebäude

Neben den bereits erwähnten Blockheizkraftwerken und Wärmepumpen hat der Europa-Park in seinen sechs Hotels sowie in allen größeren Anlagen und Versammlungsstätten eine leistungsfähige Gebäudeleittechnik (GLT) installiert. Die GLT ist Bestandteil des modernen Facility Managements und ermöglicht eine schnelle sowie wirkungsvolle Informationsverarbeitung. Mit ihrer Hilfe können technische Einrichtungen nicht nur effizient überwacht und gesteuert, sondern auch der Energiebedarf und die übrigen Betriebskosten deutlich reduziert werden. Daher ist inzwischen in nahezu 80 Prozent aller entsprechenden Bauwerke in Deutschlands größtem Freizeitpark eine innovative Gebäudeleittechnik aktiv.

Weniger Wasserverbrauch

Darüber hinaus tragen „Hansgrohe EcoSmart-Produkte“ erheblich zur Verminderung des Energie- und Wasserbedarfs in den Europa-Park-Hotels bei. Ein Pilotprojekt im 4-Sterne Superior Hotel „Santa Isabel“ ergab, dass die wassersparenden Armaturen und Brausen den Wasserverbrauch um etwa 30 Prozent senken – ohne den Komfort der Gäste zu beeinflussen.

Umweltfreundliche Lüftung

Seit 2007 setzt Europas beliebtester Freizeitpark zudem sowohl in Neu- als auch Umbauten effiziente Frequenzumformer (FU) in Lüftungsanlagen ein. So wird die Luftmenge unter Berücksichtigung der Raumtemperatur und der Luftqualität automatisch angepasst und viel Energie eingespart. Im Bereich der Wasserhygiene vertraut der Europa-Park ebenfalls auf FUs zur Energieeinsparung.

Zertifizierungen

Im März 2013 zeichnet der TÜV Süd den Europa-Park als ersten Freizeitpark weltweit als „Green Amusement Park“ aus. Die international anerkannte Prüfstelle hat das Qualitätssiegel gemeinsam mit Deutschlands größtem Freizeitpark zur Förderung und Koordinierung des ökologischen Engagements entwickelt. Im Rahmen der sechsmonatigen Zusammenarbeit analysierte der kompetente externe Partner das umfassende Nachhaltigkeitsprogramm des Europa-Park und zeigte Verbesserungspotentiale auf. Schwerpunkte des Zertifizierungsprozesses sind unter anderem die Themen Energiemanagement und Sicherheit. Darüber hinaus beinhaltete der detaillierte Prüfungskatalog viele weitere Aspekte wie etwa die Flora und Fauna.

(Fotonachweise: Europa-Park, Claudia Thoma, Dr. Michael Thoma, Michael Bode, Koppelstätter Media, iStock/William Jones-Warner)