Von Christoph Ertz
Das ist Service für die Mitarbeiter vom Feinsten: Wer ist mein Ansprechpartner, was sind meine genauen Aufgaben, wie kann ich an einem Deutschkurs teilnehmen, wo finde ich die Apotheke in Rust und was muss ich bei Anmeldung in der Gemeinde beachten? Zum Start in einen neuen Job stellen sich viele Fragen. Im Europa-Park werden sie nun in einer neuen bundesweit richtungsweisenden Einrichtung beantwortet: dem „Welcome Center 75“. Hier kümmert sich ein eigenes Team in neun verschiedenen Sprachen darum, dass insbesondere die vielen internationalen Beschäftigten bestmöglich und herzlich eingearbeitet werden.
„Früher wurden Mitarbeiter per Handschlag eingestellt“, erläutert Europa-Park-Gründer Roland Mack. „Ich hätte nie gedacht, dass wir weltweit auf die Suche nach neuen Angestellten gehen müssen.“ Das sei die große Herausforderung dieser Zeit. „1975 hat meine Frau Marianne noch persönlich für die Mannschaft gekocht“, fügt Mack schmunzelnd hinzu. „Das geht heute nicht mehr.“ „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen inzwischen aus rund 100 Ländern“, erklärt Frederik Mack, Direktor Human Resources. Allein in diesem Jahr haben unter anderem 20 junge Menschen aus Südafrika und Namibia im Unternehmen angefangen.
Offene Willkommenskultur „Dieses Projekt ist nicht nur ein Meilenstein für uns als Familienunternehmen,
sondern hat gleichermaßen eine politische Dimension“, sagt Frederik Mack weiter. Denn: „Wir nehmen einmal mehr eine Vorreiterrolle ein. Mit dem Welcome Center setzen wir auf eine offene Willkommenskultur. Daher ist es auch ein Symbol für die pragmatische Fachkräfteeinwanderung und gelungene Integration.“
Im „Welcome Center 75“ (benannt nach dem Gründungsjahr des Europa-Park 1975) verbringen neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren ersten Tag. Alle zum Einstieg typischen Fragen, wie der Gehaltsabrechnung oder zur Krankenversicherung, werden beantwortet.
„Dieses Projekt hat auch eine politische Dimension“, betont Frederik Mack (oben), Direktor Human Resources. Mit dem neuen „Welcome Center 75“ verbessert der Europa-Park die Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Der Einstieg beinhaltet darüber hinaus Welcome-Touren zum neuen Arbeitsumfeld. In dem mehrstöckigen Gebäude in der Nähe des Hotels „Krønasår“ ist zudem ein frei zugängliches Café als Begegnungsstätte für alle eingerichtet worden. Ein erstes „Frauen-Kaffeekränzchen“ aus Rust trifft sich hier bereits regelmäßig.
Der Europa-Park fördert die Fachkräfte-Integration außerdem durch massive Investitionen in Betriebsunterkünfte. In den vergangenen Jahren wurde die Anzahl der Betten auf 1.400 mehr als verdoppelt. Weitere Wohnungen mit einigen hundert Betten sind in Planung und Bau.
Modellcharakter
Auch Kai-Achim Klare, Bürgermeister der Gemeinde Rust, ist beeindruckt von dem Konzept: „In den letzten zehn Jahren ist Rust um rund 1.500 Einwohner gewachsen, das ist bereits eine riesige Integrationsleistung. Das Welcome Center bedeutet nochmal ein neues Level und hat Modellcharakter weit über Rust hinaus.“ Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, stellt heraus, dass der Europa-Park mit dem Welcome Center auch Aufgaben der öffentlichen Verwaltung bei der Integration übernehme: „Der Europa-Park zeigt damit erneut, dass er auf der Höhe der Zeit agiert und nicht nur seine eigene Zukunftsfähigkeit sichert, sondern auch das Gedeihen der Region.“
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