EM-Helden von 1996 feiern Wiedersehen im Europa-Park / Interview mit Jürgen Klinsmann
Stefan Kuntz ist beeindruckt: „Man lernt ganz neue Dinge mit dem Körper kennen, diese Schwerelosigkeit, wo Du denkst, jetzt ist Feierabend. Es wird alles durchgeschüttelt und hat ganz gutgetan, aber eine Fahrt reicht erstmal.“ So kommentierte der frühere Nationalstürmer und jetzige Sportvorstand des HSV sein Erlebnis mit der Achterbahn „Voltron Nevera powered by Rimac“. Der heiße Ritt war eigentlich gar nicht geplant, doch die Fußballhelden von 1996 wollten sich den neuen Super-Coaster partout nicht entgehen lassen.
Bereits zum zweiten Mal nach 2021 ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft von 1996, die sich im Londoner Wembley-Stadion mit dem Europameistertitel krönte, zu ihrem „Klassentreffen“ in den Europa-Park gekommen. So nennen sie ihr Wiedersehen. Initiiert wurde das Treffen von Trainer Berti Vogts und Ehrenspielführer Jürgen Klinsmann, die einen freundschaftlichen Kontakt zur Familie Mack pflegen. Mit von der Partie waren ein Großteil der Mannschaft sowie Trainer, Betreuer und Funktionäre, darunter Fredi Bobic, Andreas Köpke, Thomas Häßler und Rainer Bonhof. Neben einem Galaabend und Golfen stand für die unvergessenen Europameister der Besuch des Europa-Park auf dem Programm.
Der Kanzler trank den Sieger-Whiskey
Die ehemaligen Spieler genossen sichtlich die Atmosphäre und schwelgten in Erinnerungen. „Nach dem Finale kam Bundeskanzler Helmut Kohl zu uns“, blickt Thomas Helmer zurück. „Er saß alleine mit Berti Vogts in der recht kleinen Kabine und wir Spieler hatten uns in den hinteren Bereich mit den Duschen und Badewannen zurückgezogen. Jürgen Kohler hatte Whiskey besorgt, aber den hat der Bundeskanzler getrunken.“ Was die Queen bei der Pokalübergabe sagte, weiß Jürgen Klinsmann dagegen nicht mehr: „Wir wollten nur noch feiern.“
Im Interview spricht er über den Europa-Park und die damalige Europameisterschaft.
Thomas und Roland Mack (links) sowie Frederik, Jürgen und Mauritia Mack (rechts) begrüßten die Fußballeuropameister von 1996 im Europa-Park.
Was bedeutet dieses Treffen für das Team von 1996?
Jürgen Klinsmann: Es ist einfach wunderschön, dass die Familie Mack uns gerne bei sich hat und wir uns wiedersehen können. Jeder ist ja verstreut, querbeet über die Welt.
Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Park-Besuch?
Klinsmann: Das ist lange her, ich hatte meine Neffen mitgenommen. Die sind wesentlich mutiger die Dinge hier abgefahren als ich. Ich fahre Achterbahn, aber es ist mir immer etwas mulmig dabei.
Die damalige Mannschaft zeichnete sich durch einen unglaublichen Teamgeist aus – war das von Anfang an spürbar?
Klinsmann: Nein, das entwickelt sich. Wenn eine Männergemeinschaft sechs, sieben Wochen aufeinandersitzt, gibt es auch Reibereien. Aber alle haben ihre eigenen Interessen hintenangestellt. 94 und 98 hat die Mannschaft nicht zusammengefunden, 96 waren wir qualitativ sicher nicht die besten, aber diejenigen, die die größte Willenskraft und Aufopferungsbereitschaft hatten.
Ihr Einsatz beim Endspiel stand auf der Kippe, Sie wurden Tag und Nacht behandelt.
Klinsmann: Ich hatte einen Muskelfaserriss, das braucht normalerweise zehn Tage, bis es verheilt ist. Uns blieb eine Woche. Ich hatte außer dieser nie eine Muskelverletzung, deshalb haben die Ärzte und Masseure es schneller hingekriegt. Ich hatte gutes Heilfleisch und die haben tatsächlich fast rund um die Uhr daran gearbeitet.
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