Eine einfache Wanderung durch den Pforzheimer Stadtteil Dillweißenstein verbindet auf rund fünf Kilometern die Burgruinen Kräheneck, Rabeneck und Hoheneck miteinander. Dazwischen führt die Strecke mal durch den Wald und mal durchs Stadtgebiet – Weitblicke auf den Schwarzwald sind inklusive. In die Runde kann man an vielen Orten einsteigen, so zum Beispiel am Ludwigsplatz. Dort ist die Markierung des „Drei Burgenwegs“ direkt zu sehen und zunächst schlendert man gemütlich am Fluss Nagold entlang. Beim „Entensteg“ führt der Weg nach rechts steil in den Wald hinauf und zur Ruine Kräheneck.
Die Burg, die auf einem Sporn im Wald thront, stammt aus dem 11. Jahrhundert und vermutlich war sie als Schutz der nahe gelegenen Burg Rabeneck erbaut worden. Bis heute ist ein imposantes Stück Mauerwerk erhalten. Bei der Ruine kann man sich nun auf eine kleine Spurensuche begeben: Es geht einige Stufen hinauf und über eine Wendeltreppe in einen kleinen Hohlraum der Ruine hinein. Von oben aus hat man eine tolle Fernsicht und einige Bänke laden zur Rast ein. Der Markierung des „Drei Burgenwegs“ folgend, geht es nun bergab in den Ort hinein und über die Belremstraße in Richtung Jugendherberge. Diese scheint verwachsen zu sein mit der Ruine Rabeneck, auch Ruine Weißenstein genannt, die um 1240 erbaut wurde. Die Mauern des einstigen Trutzbaus sind in das Gebäude der Herberge integriert worden, was von außen gut zu sehen ist.
Wer auf der eher kurzen Wanderung eine Einkehr plant, kann sich nun in den Gassen von Dillweißenstein umschauen. Im Ort sind einige Gastronomiebetriebe zu finden, so beispielsweise der „Goldene Anker“. Das historische Flößerhaus aus dem Jahr 1722 steht an prominenter Stelle des Örtchens, direkt an der Bogenbrücke. Der Weg führt nun an eben dieser Brücke aus dem 19. Jahrhundert eine Treppe hinunter. Weiter geht es am Schwimmbad vorbei und wieder auf den Wald zu. Der Weg verläuft hinter einem Industriegelände entlang, das den Anschein eines „Lost Place“ erweckt. Es ist das Gelände der einstigen historienträchtigen Papierfabrik, die Dillweißenstein lange Zeit prägte und heute in einem desolaten Zustand ist. Weiter bergauf führt der Pfad dann zur letzten Ruine des „Drei Burgenwegs“: Ruine Hoheneck lässt sich allerdings nur noch erahnen. An die mittelalterliche Burg erinnert schlicht ein Erdhügel, archäologische Ausgrabungen bestätigen die Datierung allerdings um 1100. Weiter geht es ein Stück an der Straße entlang und an einem Landgasthof vorbei, bevor eine Abzweigung links in den Wald hineinführt. Man ist noch eine Weile im Wald unterwegs, dann geht es über eine Treppe wieder in Richtung Ludwigsplatz.
Informationen zum „Drei Burgenweg“ unter anderem über
www.stadt-land-enz.de
Blick zurück nach Pergamon
Nach dem Spaziergang ist noch Zeit, dem Gasometer in Pforzheim einen Besuch abzustatten. Herzstück der Ausstellung „Pergamon“ ist eine riesige Bildleinwand, die sich in dem runden Inneren des Gasometers über 3.000 Quadratmeter erstreckt. Das Panorama ist vom Künstler Yadegar Asisi geschaffen worden und zeigt die antike Stadt Pergamon im Jahr 129 nach Christus in vielen Facetten. Verschiedene Bauwerke mit Tempeln und einem Theater sind in der hügeligen Landschaft zu sehen, Menschen agieren miteinander. Dargestellt ist die römische Zeit unter Kaiser Hadrian, der gerade Pergamon besucht. Seine Ankunft fällt zusammen mit ausschweifenden Festspielen zu Ehren des Gottes Dionysos. In den Straßen feiern Menschen und es findet ein Opferkult statt.
Bevor Besucher und Besucherinnen dieses imposante und außergewöhnliche Kunstwerk auf sich wirken lassen können, geht es noch durch die begleitende Ausstellung, in der auch moderne Werke von Asisi zu sehen sind. Seit 2003 entwirft der in Berlin lebende Künstler die größten Panoramen der Welt. Er entwickelt dazu die Möglichkeiten dieses Mediums kontinuierlich weiter und nutzt die digitale Bildbearbeitung. Seine Panoramen sind in zahlreichen Städten Deutschlands zu sehen.
Info zum Gasometer:
www.gasometer-pforzheim.de
Janina Croissant
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