„Werk 2“ mit vollwertiger Produktion
Von hier kommen kleinere Fahrgeschäfte wie Karussells – aber auch gigantische Achterbahnen, die
Millionenbeträge kosten: Blick hinter die Kulissen beim „Werk 2“ von Mack Rides in Herbolzheim
Tausende Schrauben, Bolzen, Splinte, Ketten, Dekorationselemente: Aus sehr vielen einzelnen Teilen setzt Mack Rides im Jahr bis zu rund 15 Anlagen für Freizeitparks auf der ganzen Welt um. „Mehrere Kilometer Schienen verlassen jährlich unsere Werkhallen – je nachdem wie komplex die Anforderungen der Kunden sind“, berichtet Adrian Fees, als Leiter Organisation zuständig für das „Werk 2“ der traditionsreichen Achterbahnschmiede in Herbolzheim. Beispielsweise eine Achterbahn vom Typ „Blue Fire Megacoaster“ kommt auf eine Schienenlänge von einem Kilometer. Das zweite Werk des Achterbahnher- stellers in Herbolzheim existiert seit 2018. In die weitläufigen Hallen eines großen Stahlbauunternehmens wurden damals erste Fertigungsschritte vom Standort Waldkirch verlagert. „In der Anfangsphase haben wir hier hauptsächlich Schienen fertiggeschweißt und Fahrzeuge endmontiert“, erklärt Fees. „Der neue Standort wurde aufgrund unseres schnellen Wachstums nötig und passte gut zu unseren Anforderungen, da es dort unter anderem die notwendige Infrastruktur, wie zum Beispiel Kräne an der Decke, gab.“ Inzwischen hat die Familie Mack das komplette Industrie-Areal erworben. Das gilt als zukunftsweisende Entscheidung, um weltweit konkurrenzfähig zu sein.
Weltverband IAAPA auch von Umweltschutzmaßnahmen beeindruckt
2020 besuchten Mitglieder des internationalen Freizeitpark-Verbandes IAAPA die neue Produktionsstätte. „In diesen Hallen zeigt die Inhaberfamilie Mack einmal mehr, mit welcher Präzision und Leidenschaft Achterbahnen und Fahrgeschäfte entstehen“, sagte die damalige IAAPA-Präsidentin Amanda Thompson beindruckt. Als CEO des „Blackpool Pleasure Beach“-Freizeitparks ist sie auch eine langjährige Kundin von Mack Rides.
Zum positiven Eindruck hat sicherlich beigetragen, dass die Familie Mack, wie schon im Europa-Park, auch am neuen Standort auf Solar-Energie setzt. Denn auf dem Dach des „Werks 2“ ist eine mehr als 2,1 Hektar große Photovoltaik-Anlage mit rund 13.200 PV-Modulen angebracht. Sie produziert circa 3,3 Gigawattstunden Strom im Jahr, womit über 1.300 Zwei-Personen-Haushalte versorgt werden können. Mittlerweile sind Fertigung und Lager in Herbolzheim auf rund 50.000 Quadratmeter in mehreren Hallen angewachsen. „Aus dem Werk 2 ist eine vollwertige Produktion geworden“, sagt Fees. Dazu wurden Industrieböden verlegt, Wände aufgefrischt und beachtliche Mittel in die Beleuchtung gesteckt. „Inzwischen haben wir hier noch Lagermöglichkeiten, das Komplettieren der Schienen, die Endmontage und Auslieferung der Attraktionen sowie ein Fahrzeuginstandhaltungswerk etabliert.“
Blick auf den riesigen und umweltfreundlichen Produktionsstandort in Herbolzheim.
Schweißen rund um die Uhr
Zwar setzt Mack Rides auch in Herbolzheim High-tech-Maschinen wie einen riesigen Brennschneider ein – doch ist in Herbolzheim deutlich mehr Handarbeit zu bewundern als in Waldkirch. In der Schweißerei fliegen im Drei-Schicht-Betrieb quasi rund um die Uhr die Funken. An anderer Stelle wird lackiert und in der nächsten Halle lassen Mitarbeiter Schienen und andere große Teile an Ketten durch die Luft schweben, um sie schließlich für den Transport zum Kunden zu verladen. Währenddessen werden in der Endmontage an aufgebockten Achterbahnzügen Elemente montiert und Kabelstränge eingezogen. Mehr als 50 Mitarbeiter sind in Herbolzheim im Einsatz für die Attraktionen, die Menschen auf der ganzen Welt begeistern. Mit seiner gesamten Infrastruktur ist Mack Rides einzigartig in der Branche.
Was das Herz begehrt
„Von anderen Herstellern unterscheidet uns insbesondere unsere Produktpalette“, betont Fees. Während die meisten Unternehmen in der Branche zum Beispiel auf Achterbahnen spezialisiert sind, bekommen die Mack-Rides-Kunden vom Herbolzheimer Standort aus neben großen Coastern auch alle Arten von Wasserfahrgeschäften, Rundfahrgeschäften wie zum Beispiel Kaffeetassen und alle möglichen Dark-Rides geliefert. Mit der neuen Produkt-Sparte „Tacume-on-Rides“ fertigt Mack Rides zudem nun auch „Flying Theatre“, in denen, ähnlich dem „Voletarium“ im Europa-Park, durch die Kombination von Bewegung, Filmprojektion, Raumton und Spezialeffekten Flugerlebnisse realistisch simuliert werden. „Wir liefern alles, was das Herz begehrt“, so Fees. „Der Kunde erhält alles aus einer Hand. Und wir können in diesen gewaltigen Hallen alles aufbauen und testen.“
Allerdings ist auch Mack Rides von gestiegenen Herausforderungen nach der Corona-Krise und den Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine betroffen.
So sind Zulieferteile wie Stahl und Elektrik- sowie Elektronikkomponenten heutzutage sehr viel schwieriger in ihren Preisen und Lieferzeiten zu kalkulieren. „Die Zeitspanne zwischen dem Termin der Auslieferung der Attraktion an den Kunden und der Anlieferung der Teile durch unsere Zulieferer war noch nie so eng“, erläutert Fees. Dennoch: An jedem Werktag biegen große Lastwagen rückwärts in der Verladehalle des „Werks 2“ ein und nehmen Schienen, Wagen oder kleine Deko-Figuren der nächsten großen Achterbahn oder eines anderen Spaßbringers auf. Nicht selten geht die Reise dann in die weite Ferne bis nach China, Australien oder in die USA, wo alles im Freizeitpark zusammengebaut wird. „Trotz aller Widerstände haben die Kunden immer alles so qualitäts- und termingerecht bekommen, wie wir es zuvor versprochen haben“, betont Fees.
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