Ottmar Hörl

Ottmar Hörl (*1950 in Nauheim) zählt zu den bedeutendsten deutschen Aktionskünstlern. Sein Werk beschäftigt sich mit der Normierung von Alltagsobjekten, oft humorvoll und spektakulär. Bekannt wurde er beispielsweise durch Installationen wie 7.000 "Dürer Hasen" in Nürnberg. Hörl studierte an der Städelschule Frankfurt und der Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1999 war er Professor an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg und war von 2005 bis 2017 deren Präsident. Seine Werke sind in zahlreichen Sammlungen weltweit vertreten. Der „Dürer Hase“ von Ottmar Hörl erobert als sympathischer Kulturbotschafter die ganze Welt.

Die von Ottmar Hörl eigens für den Europa-Park entwickelte Figur im Stile eines Stehaufmännchens, genauer gesagt der Stehauffrau, steht für „Europa“. Europa gerät zwar immer wieder mehr oder weniger ins Schwanken, steht aber gleichermaßen immer wieder auf. Hörl: „Europa kommt immer wieder in die Senkrechte, das ist genau wie dieses geniale Kinderspielzeig, das Stehaufmännchen.“

Ottmar Hörl: „Ich verbinde eigentlich alles mit Europa. Meine gesamte Existenz. Ich fühle mich immer schon als Europäer. Die europäische Identität ist mir unglaublich wichtig. Das ist ein kultureller Austausch. Wir lernen täglich voneinander. Ich bin ein überzeugter Europäer, ich habe schon in allen Ländern Europas ausgestellt. Europa steht auf tönernen Füßen. Europa ist immer noch eine avantgardistische Idee.
Im Zeitlauf der Geschichte ist Europa ja erst am Wachsen. Karl der Große war schon vor über 1.000 Jahren ein großer Europäer. Wir sehen am Brexit, wie schnell Ideologie dazu führt, das Nationalstaatliche in den Vordergrund zu stellen, wie jetzt die Engländer mit ihrem persönlichen Egoismus. Europa muss das Wanken aushalten und immer wieder aufstehen.

Ich mache ein gestalterisches Angebot als Künstler. Ich gehe davon aus, dass die Besucher die Instabilität der europäischen Gemeinschaft erkennen.

Eigentlich steckt in der Figur alles drin: Stehaufmännchen oder Stehauffrau, steh auf Europa. Man darf sich nicht entmutigen lassen, wenn etwas ins Wanken gerät oder kippt. Wir müssen immer wieder kämpfen für eine stabile Situation. Daran müssen wir alle arbeiten. Das Stehaufmännchen fällt und steht wieder auf. Es kehrt immer wieder in die Senkrechte zurück. Wie wir auch an der Demokratie ständig arbeiten müssen.

Wenn man den Europa-Park ernst nimmt, müsste er eine Heimat für alle Menschen in Europa sein. Hier erleben wir Europa auf engstem Raum. Auch das ist eine kulturelle Identität. Der Europa-Park ist wie ein Schauspiel, wie eine europäische Opernbühne. Schon sehr eindrucksvoll.“

Wie entstehen die skulpturen von Ottmar Hörl?

Die Skulpturen „Europa“ werden in einem spezialisierten, traditionellen Handwerksbetrieb in Coburg gefertigt: Im Schleudergussverfahren. Mit diesem Spezialverfahren werden die meisten bekannten Skulpturen von Ottmar Hörl geschaffen. In einem aufwendigen Prozess von mehreren Wochen wird vor der Fertigung der ersten Kunststoff-Skulptur eine Kupfergussform erstellt. Bei der Herstellung rotiert diese Gussform dann in Brennkammern. Der Kunststoff wird an die heißen Formenwände geschleudert:
Es geliert und verfestigt sich. Während des Erkaltungsprozesses bearbeiten Spezialisten die dabei entstandene Hohlraumskulptur anschließend mit der Hand nach. Auf diese Weise entstehen serielle Einzelstücke.

Vestibulum tortor quam, feugiat vitae, ultricies eget, tempor sit amet, ante.