Es sind Bilder, die um die Welt gingen und noch heute unter die Haut gehen: Paris, Stade de France, kurz vor dem Anpfiff. 70.000 Zuschauer sind da, rund um den Globus wartet sogar etwa eine Milliarde Menschen an den Fernsehern auf diesen Moment. Es ist das Finale der Champions League 2006: FC Barcelona gegen Arsenal London. Gerade sind die Stars, darunter Lionel Messi und Jens Lehmann, noch einmal in den Katakomben verschwunden. Für den Europa-Park und den damaligen künstlerischen Leiter und Regisseur EnnoIlka Uhde ist genau dies der entscheidende Moment: Monatelang haben er und seine Mitstreiter darauf hin gearbeitet, jetzt gehört der Rasen ihnen. Verfolgt von begeisterten Zuschauern sorgen sie für ein packendes Vorspiel vor dem großen Spiel. Für sechs Minuten wird der Rasen zur Bühne. Tänzerinnen, Akrobaten und andere Akteure zaubern phantastische Choreografien und kunstvolle Formationen auf das Grün, bevor sie Platz für die eigentlichen Stars des Abends machen.
Was aber kaum jemand weiß: Verantwortlich für das Maskenbild war die Baden-Badener Make-Up-Artistin Ramona Heintz. Sie ist eine wahre Meisterin der Inszenierung, aber die sympathische Frau bleibt immer bescheiden im Hintergrund.
Beruf, Leidenschaft, Erfüllung
Seit 25 Jahren ist die freiberufliche Maskenbildnerin auch für den Europa-Park tätig. Unzählige Artisten hat sie geschminkt. Ihre menschlichen Kunstwerke haben jetzt sogar zu einer Ausstellung im „Blue Fire Dome“ im Europa-Park geführt: „Artists“ war der Titel einer Fotoausstellung von Claudia Thoma, die die von Ramona Heintz und der Gründerin der Europa-Park Talent Academy, Katja Mack, inszenierten Szenen meisterhaft fotografiert hat. Seit mehreren Jahrzehnten hält die Fotografin Claudia Thoma kunstvoll die spannendsten und schönsten Momente mit ihrer Kamera fest. Nun waren es die vielen Ideen von Ramona Heintz, die zu großartigen Fotos führten. Der Aufwand dafür war teilweise riesig: Zwei bis drei Stunden wurden einzelne Künstlerinnen von Ramona Heintz geschminkt, bevor sie fotografiert werden konnten.
Und was ist das Geheimnis einer Maskenbilderin? Bei vielen großen Shows und Inszenierungen war und ist Ramona Heintz auch konzeptionell als Ideengeberin im Einsatz. Erst wenn das große Bild einer Gesamtidee steht, kann es ans Umsetzen bei Haut und Haaren gehen. Natürlich sei es ein großer Unterschied, ob eine Maske für eine komplett neue Rolle im Theater entsteht oder ob ein TV-Star durch die perfekte Maske wesentlich sicherer und souveräner auftreten kann. Letztlich komme es darauf an, auf jede einzelne Persönlichkeit einzugehen, „sich in diese Person hineinzufühlen“.
Ramona Heintz hat mit vielen Stars gearbeitet, allein sieben mal die „Maske“ bei der glanzvollen Gala „Bambi“ verantwortet. Mit Namen von Prominenten, die sie schon auf ihrem Stuhl sitzen hatte, ist sie zurückhaltend. Doch Robbie Williams ist der herzlichen Frau mit dem schönen Lächeln dann doch noch zu entlocken. Und mit Superstar Kate Winslet hat sie gearbeitet, erzählt sie noch in einem Nebensatz. Für DJ BoBo ist sie seit Jahren ebenfalls die Make-up-Artistin, ebenso für Stefan Mross bei der SWR-Sendung „Immer wieder sonntags“ und seit mehreren Jahren für Giovanni Zarrella und seine erfolgreiche Show. Und natürlich tragen auch zahlreiche Filmprojekte des Europa-Park die Handschrift von Ramona Heintz. Zuletzt war sie beim aufwendig produzierten Imagefilm für den Europa-Park im Einsatz.
Ramona Heintz wirkt auch als Dozentin für junge Maskenbilder und gibt vor der Kamera beim SWR Tipps für das richtige Schminken. Viel Aufhebens um ihre Person mag Ramona Heintz nicht: „Das ist mein Beruf, meine Leidenschaft, meine Erfüllung.“ Wer die Ergebnisse – Kunstwerke aus Fleisch und Blut – sieht, ist rundum fasziniert.
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