Musik ist eine universelle Sprache

Gespräch mit der elsässischen Sängerin Virginie Schaeffer über Kindheitserlebnisse im Europa-Park, Musik und Yoga-Konzerte

Was verbindet Sie mit dem Europa-Park?
Virginie Schaeffer: Ich bin schon als Kind aus meinem Dorf im Elsass mit meinen Freundinnen mit dem Fahrrad über den Rhein in den Europa-Park gefahren. Das war weit, aber die Freude dort riesig. Der Europa-Park war unser Highlight des Jahres! Es waren so glückliche Momente, das werde ich nie vergessen. All die Achterbahnen und so viele Süßigkeiten. Ich habe das geliebt.

Musik geht nach außen, Yoga nach innen, wie verträgt sich Beides?
Virginie: Auf der Bühne zu stehen, zu singen, heißt, sich nah am Publikum zu offenbaren, alles nach „draußen“ zu geben. Im Extremfall ist es auch ein gefährlicher Weg, weil es sehr um das „Scheinen“ und nicht unbedingt um das „Sein“ geht. Es ist eine Welt aus Glitzer, die Illusion ist. Das ist nicht schlimm (kann wunderschön sein!), aber man muss sich dessen bewusst sein. Yoga und Meditation führen uns nach innen, in unser Herz, in unsere Seele, jenseits von Erscheinungen und der Rolle, die wir in der Gesellschaft spielen. Beide ergänzen sich sehr gut. Das sind die zwei Seiten derselben Medaille, die einfach und bescheiden mein Leben ist.

Sie haben ein Studium der Internationalen Beziehungen absolviert, aber die Position als Kommunikationsmanagerin bald wieder aufgegeben zugunsten der Musik. Warum fasziniert Sie Musik so sehr?
Virginie: Ich habe fünf Jahre nach dem Abitur Internationale Beziehungen und Fremdsprachen studiert, weil ich ein Diplom in der Tasche haben wollte, während ich bereits auf der Bühne stand. Ich habe mein Studium bezahlt mit meiner Gage. Mit diesem Diplom habe ich auch meine Eltern beruhigt, obwohl sie mich immer zu 100 Prozent unterstützt haben. Mein Vater war mein erster Fan. Gleichzeitig studierte ich klassischen und Jazz-Gesang am Straßburger Musikkonservatorium. Seit meiner Jugend war mein Weg vorgezeichnet: Ich wollte Sängerin werden, auf der Bühne stehen. Und das Schicksal des Lebens und der Begegnungen halfen mir, meinen Traum zu verwirklichen.

War es eine Entscheidung „Leidenschaft gegen Vernunft“?
Virginie: Ich glaube daran: deine Träume zu leben und nicht nur dein Leben zu träumen. Morgens aufzustehen und sich über das zu freuen, was uns erwartet, ist das schönste Leben überhaupt.

Heute sind Sie ein fester Bestandteil des Europa-Park-Showprogramms. Welche Konzerte sind besondere Highlights für Sie?
Virginie: Ja, ich habe jetzt seit fast 20 Jahren die Chance, im Europa-Park zu singen. Die Familie Mack vertraute mir seit Beginn meiner Karriere und ich werde dafür immer dankbar sein. Die künstlerischen Höhepunkte sind für mich, wenn ich in den Dinnershows als Solosängerin und -tänzerin auftrete. Genauso gerne singe ich aber auch in den Bars des Europa-Park oder bei privaten VIP-Partys.

Ihre zweite Leidenschaft ist Yoga. Nehmen Sie uns mit in die Welt des Yoga, was macht die Faszination aus?
Virginie: Ich praktiziere seit 20 Jahren Yoga. Das ist eine Lebensphilosophie. Kümmere dich um deinen Körper, damit deine Seele dort wohnen möchte ... Yoga harmonisiert den Körper, den Atem (sehr wichtig beim Singen!) und den Geist. Und wenn wir respektvoll für uns selbst sorgen, können wir auch für andere sorgen. Als Mutter von drei Kindern ist mir dieser Gedanke sehr wichtig. Ich mag es, mich für andere nützlich zu fühlen, indem ich Yoga-Kurse gebe. Daher habe ich (in Zusammenarbeit mit Murray Hockridge, einem Singer-Songwriter, den ich im Europa-Park kennengelernt habe) ein neues Konzept entwickelt, ein „Yoga- Konzert“: eine Yoga- und Entspannungssitzung, die mit Live-Musik verschönert wird und mit einem Konzert endet!

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Warum ist es so wichtig, dass schon Kinder mit Musik in Berührung kommen?
Virginie: Musik ist eine universelle Sprache, jenseits von Alter, Geschlecht, Sprachen, Kulturen ... Kinder vibrieren, wenn sie einer Melodie oder einem Klang lauschen, werden von einem Schlaflied beruhigt oder im Gegenteil von einem Rocksong energetisiert. Musik spricht alle an und insbesondere Kinder. Meine Kinder waren schon vor ihrer Geburt in die Musik eingetaucht, in meinem Bauch, und heute spielen sie alle ein Instrument. Es muss Freude bleiben, und sie dürfen kreativ sein. Aber Yoga ist von klein auf auch wichtig (ich gebe Yoga-Workshops im Kindergarten), weil es den Kindern ermöglicht, sich ihres Körpers, ihrer Emotionen, ihrer körperlichen Empfindungen bewusst zu werden.

Hilft Musik auch, Grenzen zu überwinden?
Virginie: Dank der Musik hatte ich die Möglichkeit zu reisen, aber dank meiner Stimme träume ich noch mehr davon, die Welt zu besuchen, und warum nicht dank „Yoga-Konzerten“?

virginieschaeffer.com

Interview —Horst Koppelstätter