Schrumpftour

Yullbe goes Hamburg Miniatur Wunderland

Für einen Beobachter vollführen die Spieler durchaus seltsame Bewegungen. Eine Frau geht voraus und ihre Mitstreiter reihen sich wie an der Schnur gezogen hinter ihr ein. Doch weshalb? Dann wird plötzlich an einer Kurbel gedreht, andere Spieler drücken Knöpfe und bearbeiten Schalter ... seltsam, aber die Gruppe hat großen Spaß, das sieht auch der Beobachter. „Jetzt, die Tür, die Tür“, ruft plötzlich eine Spielerin mit eiligem Ton – irgendetwas geht da vor sich, aber was? Denn dort steht doch überhaupt keine Tür. Der gesamte Raum ist größtenteils leer. Immerhin scheint keine Gefahr zu bestehen, alle Teilnehmer lachen immerzu.

Was für einen Außenstehenden befremdlich wirkt, macht für die Spieler Sinn: Sie sind eingetaucht in die Virtual-Reality-Experience „Miniatur Wunderland: Die verrückte Schrumpftour“ von MackNeXT. Dabei werden Besucher auf eine virtuelle Rundreise durch das berühmte Miniatur Wunderland Hamburg geschickt, der größten Modelleisenbahnanlage der Welt. Mitten in der Hamburger Speicherstadt ist die VR-Attraktion im April eröffnet worden. Ausgestattet mit Rucksack-PC, Hand- und Fußtrackern sowie VR-Brille begeben sich die Reisenden auf ihre Tour durch das Wunderland – als digitale Winzlinge! Denn zu Beginn der VR-Attraktion dampft ein „Schrumpf-o-Mat“ die Körpergröße jedes Teilnehmers auf ein Siebenundachtzigstel ein, also etwa zwei Zentimeter. Das ist die Standardgröße der rund 300.000 Figuren, die das Miniatur Wunderland entlang von etwa 15.000 Metern Gleis bevölkern.

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Dank Yullbe (das Kunstwort steht für „You will be“ beziehungsweise „Du wirst sein“) werden die Reisenden obendrein in unterschiedliche Charaktere verwandelt, um sich beispielsweise als Taucher, Fee oder „Verrückter Badender“ frei durch das Wunderland zu bewegen. Dies geschieht einerseits wie bei einem Animationsfilm, denn die Erlebnisse spielen sich vor den Augen der Spieler ab.

Aber Yullbe ist weit mehr. Mehr als 150 Kameras fangen die Bewegungen jedes Gastes ein und leistungsstarke Rechner übertragen alle Regungen in Echtzeit in eben jene VR-Welt, die die Spieler sehen können. So werden sie dort zu handelnden Akteuren und können den Gang der Geschichte aktiv beeinflussen. „Motion Capturing“ heißt die dahinterstehende Technik, die auch in fast jedem Hollywood-Blockbuster zum Einsatz kommt und digitale Effekte real aussehen lässt. Fiktion und Wirklichkeit scheinen miteinander zu verschmelzen. Während die digitalen Abenteurer im angepassten Kleinformat durch das Miniatur Wunderland jagen, sind am oberen Rand der virtuellen Welt die „echten“ Besucher lebensgroß zu sehen, wie sie sich durch die reale Modelleisenbahn-Schau bewegen.

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„Magie im Kopf“
„Yullbe Wunderland“ gehört zu den modernsten Virtual-Reality-Anlagen der Welt. Die Innovation wird als so bedeutsam angesehen, dass sie sogar von Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Bundesverkehrsminister Volker Wissing eröffnet wurde. „Es ist schon echt irre, was mit moderner Technik heutzutage möglich ist“, sagt Miniatur-Wunderland-Gründer, Frederik Braun. Selbst für ihn sei das Erlebnis noch immer surreal. „Das macht eine Magie in deinem Kopf.“ Bereits in den ersten drei Wochen wurden 13.000 Tickets für das Erlebnis in der Hansestadt verkauft. Die Reise durch die Wunderwelt im Kleinformat ist inzwischen aber nicht mehr nur in Hamburg erlebbar, sondern auch in Rust können sich die Gäste von Yullbe auf eine turbulente Tour durch das virtuelle Miniatur Wunderland begeben. Michael Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa-Park und Gründer von MackNeXT: „Gemeinsam mit dem Miniatur Wunderland geben wir unseren Gästen – ganz egal welchen Alters – die Möglichkeit, noch einmal Kind zu sein. Man darf sich begeistern und verzaubern lassen, in neue Welten eintauchen und erleben, wie fantastische Geschichten und Kindheitsträume zum Leben erweckt werden. Dieser Gedanke verbindet unsere beiden Unternehmen und hat uns auch zur Entwicklung von Yullbe Wunderland inspiriert.“

Frederick Braun, Verkehrsminister Volker Wissing, Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher, Gerrit Braun und Michael Mack (von links) bei der Eröffnung von „Yullbe Wunderland" in Hamburg.

Von links: Thomas Wagner (Geschäftsführer VR-Coaster), Michael Mack, Niklas Weissleder (Marketing-Manager Miniatur Wunderland), David Lämmel (Direktor Marketing Europa-Park)

Die beliebtesten Sehenswürdigkeiten
Seit Jahren teilen sich der Europa-Park und das Miniatur Wunderland beim Ranking der Deutschen Zentrale für Tourismus die beiden ersten Plätze als beliebteste Sehenswürdigkeiten Deutschlands. Aber das ist nicht das Einzige, was sie verbindet. Sowohl das Miniatur Wunderland im Norden, als auch der Europa-Park im Süden sind Familienunternehmen, die insbesondere durch ihre Liebe zum Detail geprägt werden. Außerdem setzten beide auf glückliche Besucher und positive Emotionen. „Wir wollen mit neuester Technik die Grenzen der Naturgesetze aufheben. Die Spielwiese ist gigantisch und wir haben mit dem Miniatur Wunderland einen wunderbaren Spielkameraden an der Seite“, betont Michael Mack. Der kreative Antreiber vieler bahnbrechender Ideen für die gesamte Freizeitbranche hat den Anstoß für Yullbe gegeben, dessen erste Experience, „Mission: Rulantica“, 2020 vorgestellt wurde. Grundsätzlich stehen für die virtuellen Abenteuer-Trips zwei Varianten bereit: Das äußerst aufwendige „Yullbe Pro“ ist für Gruppenerlebnisse ausgelegt, während für Yullbe Go“ eine VR-Brille und je nach Geschichte zwei VR-Controller für die Hände ausreichen, damit sich die Besucher auch alleine den phantastischen Herausforderungen stellen können.

Auch im „Yullbe Wunderland“ können die Entdeckungsreisenden zwei verschiedene Erlebnisse buchen. Die zehnminütige Yullbe-Go-Experience „Walking in Wunderland“ ist eine Tour durch die Modellbaukulissen im Alleingang. Das Yullbe-Go-Erlebnis „Die verrückte Schrumpftour“ dauert dagegen eine satte halbe Stunde und startet mit einer virtuellen Zugfahrt durch den Grand Canyon. Eine Affenbande sorgt aber sogleich für Ärger und die daraus folgenden Herausforderungen führen zu einigen Mutproben, wie etwa einem Balanceakt über einen schmalen Balken. Sie lassen sich durch kooperative Aufgaben in der Gruppe lösen. Bei beiden Touren kann man selbst mitmachen. Es muss beispielsweise gekurbelt, gepumpt oder gemalt werden, um zu neuen Orten zu gelangen. 

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Die Expeditionen führen unter anderem durch die Schweiz und nach Venedig. Insgesamt hat MackNeXT bereits rund zehn verschiedene Yullbe-Erlebnisse auf den Markt gebracht. „Mega, das könnte stundenlang gehen“, ist jemand nach der „Yullbe Wunderland“-Tour begeistert. „Es kam mir fast schon real vor.“ Das gilt aber für alle Yullbe- Erlebnisse, die neben Hamburg auch in Rust in einem eigenen Yullbe-Erlebniszentrum zu finden sind.

Christoph Ertz