Winterzauber

Die Dekoration von Park und Hotels ist ein logistisches Meisterwerk

Ein typisches Erinnerungsfoto an einem besonderen Tag: Breit lächelnd umarmt Santa Claus im vorschriftsmäßigen roten Outfit große und kleine Besucher im Hotel „Colosseo“. An ihm gibt es nichts auszusetzen – im Gegensatz zu einer Figur in der Wasserwelt Rulantica, deren ernste Miene ein kleines Mädchen in Tränen ausbrechen ließ. Die Figur eines Bischofs wanderte ins Lager – so streng sind die Bräuche im Europa-Park, denn nichts soll die fröhliche Stimmung des Winterzaubers beeinträchtigen, der in der besinnlichen Zeit seine magische Wirkung entfaltet.

„Der Herbst hat es schon in sich“, stellt Stephan Hercher, verantwortlich für Thematisierung und Dekoration bei Operation und Service, fest. Kaum sind die letzten Kürbisse und andere Schauer-Accessoires des Halloween-Spektakels entfernt, beginnt die Weihnachtsoffensive, eine gigantische logistische Aufgabe, an deren Umsetzung das rund 25-köpfige Team bereits seit Juni arbeitet. Während Monsterkostüme und Horrorzubehör in durchnummerierten Kisten mit schwarzen Etiketten verschwinden, setzen sich die Kisten mit roten Aufklebern in Richtung Park in Bewegung. Sie enthalten beispielsweise die komplette Büroeinrichtung für den Weihnachtsmann, der immer ein offenes Ohr für die Wünsche der Kinder hat.

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15 Nationen bauen Riesenrad
Auf 18 Sattelschleppern rollen die Bestandteile des Riesenrads an – ab 5 Uhr morgens müssen Kräne, Hebebühnen und Scheinwerfer einsatzbereit sein, um die 54 Meter hohe Publikumsattraktion aufzubauen, ohne den laufenden Betrieb zu beeinträchtigen. „Zeitweise haben wir bis zu 80 auswärtige Kräfte aus 15 Nationen im Einsatz“, berichtet der ausgebildete Bauzeichner Hercher, der 2001 seine erste Wintersaison im Park plante. „Die Traditionen sind langsam gewachsen, immer in enger Absprache mit der Familie Mack.“
Jahr für Jahr wird jedes Dekorationsdetail akribisch protokolliert, um im nächsten Jahr wieder aufgefrischt oder variiert zu werden. Der Geschmack der Familie Mack gehe eindeutig in Richtung traditionelle Weihnacht – Roboterengel haben bei aller Freude an raffinierter Technik keinen Platz im Europa-Park, dafür aber 3.000 leuchtend bunte Tannenbäume in den unterschiedlichen Themenbereichen.

Wenn Stephan Hercher im Frühsommer mit der Planung beginnt, ist ihm Gabriele Schnelldorfer schon fast ein halbes Jahr voraus. Ende Januar findet traditionell die Weihnachts-Messe „Christmasworld“ in Frankfurt statt, wo sie unter anderem die originellen kleinen Kunstwerke findet, die vielerorts für festliche Stimmung sorgen. Vom neun Meter hohen Baum in der Halle des Hotels „Colosseo“, für dessen Dekoration Stephan Hercher zwei Hebebühnen bereitstellt, über die jeweils Sieben-Meter-Exemplare im „El Andaluz“ und „Santa Isabel“ bis zu den Weihnachts-Tannen in den Restaurants und den Mini-Bäumchen für die Hotelzimmer wählt die Dekorateurin den individuellen Schmuck aus. „So authentisch und hochwertig wie möglich“, lautet ihre Devise, und so zieren Weinflaschen und der Eiffelturm den französischen Baum. Ein Mini-Colosseum und ein römischer Helm sind neben vielen anderen stilgetreuen Elementen im Italienischen Themenbereich zu finden, wo auch rot-weiß-grüne Kugeln auf Italien hinweisen.

Rollbare Tannen sparen Zeit
Jeder Baum wirkt wie ein Spiegelbild des jeweiligen Themenbereichs im Park und lädt zu einer Entdeckungsreise ein. Nadeln werfen diese Bäume nicht ab – aus Brandschutzgründen. Die künstlichen Tannen stehen auf rollbaren Podesten, mit denen sie beispielsweise in den Restaurants den Platz wechseln können. „Das spart viel Zeit beim Ab- und Aufbau“, erklärt Gabriele Schnelldorfer. Ähnlich wie Stephan Hercher hat sie sich auch seit 1995 aus den Anfangsjahren im Hotel „El Andaluz“ ständig weiterentwickelt. Arbeitete sie zu Beginn noch den Innenarchitekten Ulrich Damrau und Rudolf Neumeier zu, gründete sie später ihre eigene Firma, mit der sie den Europa-Park in Dekorationsfragen unterstützt. „Eigentlich habe ich noch immer alle Ideen durchbekommen“, sagt sie.

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