Roland und Marianne Mack

Dran bleiben – die Familientradition aufrecht erhalten – am Boden bleiben

Wir treffen Roland und Marianne Mack im Seehaus mitten im Europa-Park. Dort sitzen wir im „Liesl Mack Stüble“, benannt nach Rolands Mutter. Bemaltes Zirbenholz, gemütlich, eine alte Bauernstube mit niedrigen Decken. Die Tischdecke ist rotweiß kariert, die Holzwände sind kunstvoll bemalt, alte, aufwendig geschnitzte, Bauernstühle und gemütliche Lampen prägen das Ambiente. Viele alte Familienbilder der Vorfahren hängen an der Wand. Die Eltern von Roland Mack, andere Familienmitglieder, viele in Uniform, was plötzlich vor Augen führt, wie wertvoll es für die heutigen Generationen ist, nicht direkt vom Krieg betroffen zu sein. Das Gespräch wirkt auf den ersten Blick wie aus einer anderen Zeit, wie in einem alten Film, dabei sind wir mitten im Europa-Park. 

Roland und Marianne Mack sind sehr präsent und hellwach. Was für eine Geschichte, von null auf fast sieben Millionen Besucher im Jahr. Einer der größten und beliebtesten Freizeitparks der Welt steht hier im einstigen Fischerdorf Rust.
Ein Imperium, aufgebaut von einer Familie, maßgeblich getrieben von: Roland Mack und seiner Frau Marianne. Ein Märchen? Nein, Realität: Heute, an einem ganz normalen Dienstag, sind rund 30.000 Menschen im Park. Allein das Seehaus hat ohne Außenterrassen mehr als 600 Plätze. Hier haben Roland und Marianne vor genau 50 Jahren ihre Hochzeit gefeiert. In diesem Jahr werden beide 75 Jahre alt. Das Stüble gab es damals noch nicht und heute ist es eine Oase, in der man vom ganzen Trubel in Deutschlands größtem Freizeitpark nichts spürt.

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Wir sprechen mit zwei außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Die Atmosphäre: warmherzig und geprägt von klaren Worten.

Blicken wir 50 Jahre zurück: Wenn Sie damals gewusst hätten, was alles auf Sie zukommt, hätten Sie mit dem Europa-Park überhaupt angefangen oder nicht?
Roland Mack: Ich hätte nicht angefangen. Ich hätte gedacht, wir können das überhaupt nicht bewältigen. Diese Dimension des Ganzen heute! Dass wir mittlerweile eine Immobilienfirma brauchen, damit wir unsere Mitarbeiter unterbringen, dass wir heute 2.300 Wohnplätze brauchen – wenn mir das einer damals gesagt hätte, ich hätte es nicht für möglich gehalten. Wir waren froh, dass wir unser Eisenbähnle mit unseren finanziellen Möglichkeiten verlegt bekommen haben.

Und vor allem sage ich deshalb, dass wir es nicht gemacht hätten, weil unsere Devise war, Dinge anzupacken, die wir übersehen können. Das war schon immer unser Prinzip, deswegen ist der Park auch sukzessive gewachsen, weil wir immer nur Entscheidungen getroffen haben, die wir überschauen können. Und deswegen kann man die Frage, wenn man ehrlich ist, nur so beantworten.

Versuchen wir nun von diesem Ausgangspunkt aus eine Rückblende zu machen, wie das damals vor 50 Jahren war. Marianne Mack, haben Sie sich schnell dazu entscheiden können, den interessanten Job als Stewardess bei der Lufthansa aufzugeben?

Sie sind als junge Frau in der Weltgeschichte herumgereist und haben tolle Städte und Länder erlebt. War das eine schwierige Entscheidung, zu sagen: „Jetzt hör ich alles auf und ziehe hierher?“ Rust war ja damals auch nicht der Nabel der Welt.
 Marianne Mack: Fünf Jahre aus dem Koffer leben und auf der Reise von Kontinent zu Kontinent war natürlich spannend und hochinteressant. Aber die Idee Europa-Park war unglaublich faszinierend. Das war eine Steigerung. Da wollte ich natürlich mitmachen.

Roland Mack: Du bist ja auch durch Deine Familie reingerutscht, weil Dein Vater relativ stark an dem Park interessiert war und schon mögliche Standorte angeschaut hatte. So konnte man sehen, dass auch Deine Familie voll hinter dem Projekt steht ...

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Marianne Mack: ... das war schon ein großer Punkt.

Roland Mack: Allerdings war immer klar, dass der Park selbstständig funktionieren muss. Alle waren dagegen. Ich weiß noch, wie unser Malermeister zu uns gesagt hat: „Was wollt Ihr in diesem Schnakenloch, da kommt doch keiner! Um Gottes Wille, ich bin ein Angler, da gibt es keine fünf Minuten, ohne dass Dich eine Schnake sticht.“ Es waren die Gastronomen und Banken dagegen und auch unsere Schausteller, die vielleicht mitmachen sollten, waren anderer Meinung. Und dann haben wir schon ab und zu gesagt, wenn es gar nicht läuft, ist es ein tolles Ausstellungsobjekt für unsere Produktionsfirma in Waldkirch. Eigentlich sollte der Park immer wirtschaftlich selbstständig sein.

Wir kommen aber heute ja auch zusammen, um über zwei runde Geburtstage zu reden. Runde Geburtstage sind ja auch immer so ein kurzes Innehalten, weil man sagt: „Oh Mensch, ist doch jetzt eine lange Zeit, was ist da alles passiert?“

Was ist eigentlich der Erfolgsfaktor Familie gewesen in diesen vielen Jahren?
Marianne Mack: Jedes Haus braucht einen Grundstein oder eine Grundmauer und darauf baust du auf. Das gilt für Familien im Kleinen genauso wie in einem riesengroßen Projekt. Ich war ja auch lange im Unternehmen tätig und habe mich gleichzeitig um unsere drei Kinder gekümmert. Als Mutter musste ich tagtäglich zehn Dinge auf einmal machen: Buchhaltung, Repräsentation, Marketing, Kinder. Für mich war wichtig, dass die Kinder am Boden bleiben. Und ich wollte nicht, dass sie später sagen, die Eltern hatten keine Zeit.

Roland Mack: Wenn du als Familie oder Unternehmer so etwas entscheidest und die Familie oder die Frau steht nicht dahinter, dann hast du gar nicht die Durchhaltekraft, solche Risiken auf dich zu nehmen und so etwas anzustreben. Ich habe es ja auch bei meinen Eltern gesehen. Meine Mutter war alles andere als begeistert, weil mein Vater durch den Park nur noch weg war. Er hatte ja die Firma in Waldkirch und mit mir gleichzeitig den Park aufgebaut. Sie hat es aber trotz ihrer starken Einschränkungen völlig mitgetragen. Und das Gleiche gilt für Dich. Ich glaube, da ist die doppelte Wucht einfach eine bessere Wucht. Da wird ja so eine Fami- lie schon strapaziert und wenn sie sich dann nicht versteht, dann kann man das Thema abhaken.

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Wenn man heute so etwas diskutiert – Familie, Rollenverteilung, Aufgabenverteilung, Belastung – dann ist es eine andere Zeit. Sie haben sich damals stark ins Unternehmen eingebracht und gleichzeitig noch aufdie Kinder aufgepasst. Das ist eine riesige Belastung, die heute nicht jeder bereit wäre, so einzugehen. Wie haben Sie das geschafft? Wie den richtigen Weg füreinander gefunden?
Marianne Mack: Wichtig ist, dass jeder seine Eigenständigkeit lebt. Dass man nicht sagt, „Ich klebe an meinem Mann“, sondern: „Ich lebe mein eigenes Leben.“ Das gilt auch für eine moderne Ehe. Man muss seinen eigenen Weg finden. Dabei geht es auch darum, großzügig zu sein, Verständnis zu haben und um unheimlich viel Verzicht. Wenn mein Mann abends heimgekommen ist und ich in seinem Gesicht gesehen habe, dass er total überlastet war, aus lauter Sorge im Betrieb, wollte ich ihn nicht mehr mit den Kindern belasten.

Roland Mack: Familien, die nicht so funktionieren oder bei denen die gemeinsame Idee nicht von beiden Partnern getragen wird, bei denen wäre der große Erfolg nicht möglich gewesen. Wir hätten keinen Europa-Park eröffnen können, wenn wir uns in der Familie nicht einig gewesen wären.

Marianne Mack: Ich war 20 Jahre lang die einzige Frau aus der Familie im Unternehmen. Wir haben richtig gebrannt für den Europa-Park – übrigens heute noch immer! Und ich bin morgens aus dem Haus und nachts um halb elf erst wieder heimgekommen. Da waren keine Betten gemacht, da war kein Geschirr gewaschen, da war kein Haus aufgeräumt – das musste alles nebenbei funktionieren. Aber mit einer Freude! Und es war nie eine Belastung für mich. Es war immer wieder toll, wenn wir ein neues Projekt hatten und ich dieses auch ein bisschen mitgestalten konnte. Wir haben uns immer darüber ausgetauscht, wie es der andere machen würde. Das war einfach auch mein Metier. Ich hatte damals zwei Möglichkeiten – weiter Stand-by bei der Lufthansa zu fliegen oder mich in dem Unternehmen voll einzubringen und ich habe aufgehört mit dem Fliegen.

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Roland Mack stellt in Interviews oft heraus, wie wichtig die Struktur des Familienunternehmens für den Erfolg ist. Aber er hat selbst oftmals auch im gleichen Atemzug gesagt: „Die große Stärke von dem Familienunternehmen ist die Familie. Die große Schwäche des Familienunter- nehmens kann auch die Familie sein.“ Das ist die andere Seite.
Marianne Mack: Ja, das waren damals sieben Monate Arbeit von April bis Oktober ohne einen freien Tag und das mehr als 20 Jahre lang.

Roland Mack: Mit 15 Stunden jeden Tag. Und im Winter dasselbe, da haben wir gebaut.

Marianne Mack: Wenn der Park dann geschlossen hatte, war es die ersten paar Wochen wie ein Entzug. Es hat irgendetwas gefehlt. Es ist auch bis heute ein Ritual aus dieser Zeit geblieben. Wenn wir während der Arbeit abends todmüde heimgekommen sind, haben wir uns in der Küche nur noch ein Stück Brot runtergeschnitten – der eine stand auf der einen Küchenseite, der andere auf der gegenüberliegenden. Das machen wir heute noch oft so.
Urlaub war bei uns ein schwieriges Thema. Oft habe ich wieder meinen Koffer ausgepackt, weil irgendwas Wichtiges dazwischen kam. Da war man schon enttäuscht, aber auf keinen Fall nachtragend. Das war selbstverständlich – wie das halt so ist, wenn man ein eigenes Unternehmen hat, wie der Bäcker oder Metzger oder andere. Da arbeitet man mit einer Selbstverständlichkeit mit.

Roland Mack: Auch nochmal zum Thema Urlaub. Irgendwann hat auch mein Vater gemerkt, dass es so, wie wir es machen, nicht weitergeht. 1982, also sieben Jahre nach der Eröffnung des Europa-Park, haben wir ein Ferienhaus in Italien als Zufluchtsort gefunden. Man kann den Urlaub nichtimmer planen, aber dort konnten wir immer hin.


Marianne Mack: Für mich ist schon immer das Familiengefühl sehr wichtig. Bei meinem Großvater gab es beispielsweise alljährlich ein Schlachtfest. Für mich war das der Inbegriff von Familie. Drei Tage waren wir zusammen, haben gesessen, getrunken, gefeiert, gelacht und viel gesungen. Es wurde eigenes Brot gebacken. Es war eine wunderschöne Gemeinschaft. Und diesen Zusammenhalt, der mich als Kind total fasziniert hat, wollte ich für meine Kinder auch. Dadurch ist letztendlich bei uns der kleine Bauernhof entstanden. Das ist eine Tradition, die ich weiterführe. Es geht mir hier um die Geborgenheit. So bekommen wir alle zusammen.

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Ich habe oft von dieser Tradition bei meinem Großvater auf dem Bauernhof erzählt und eines Tages ist mein Sohn Michael aus der Schule heimgekommen und wollte drei Mark für eine Überraschung von mir. Dann kam er tatsächlich mit einem Huhn in einem Karton nach Hause und wir mussten einen Stall für dieses Hühnchen schaffen. Also haben wir im Baumarkt Holz gekauft und ein kleines Häuschen gebaut, in dem Hühner ihre Eier legen konnten. Ein Huhn war aber natürlich zu wenig, dann kam das zweite. So hat das angefangen. Mittlerweile haben wir Hühner, Enten, ein Hausschwein, Schafe und Ziegen. Wir haben sogar ein eigenes Dinkelfeld angelegt. So können nun meine Kinder und Enkelkinder in diesem Umfeld aufwachsen.

Es ist viel mehr als diese Gemeinschaft, die sehr wichtig für Sie ist, sondern es ist auch das Bewusstsein für Ernährung und für die Tiere, genauso wie der Respekt vor Tieren und der Natur. Das haben Sie ihren Kindern auf diese Weise weitergegeben und wird von ihnen weitergelebt.
Marianne Mack: Beispielsweise gibt es im Park in der französischen Bäckerei auch ein Dinkelbrot nach meinem Rezept. Ich habe ebenfalls eingeführt, dass es auch vegetarische Gerichte gibt. Ich habe meine Familie nur biologisch ernährt. Das ist bis heute mein Hobby und meine Kinder führen das nun weiter.

Roland Mack: Neben der gesunden Ernährung haben wir den Kindern immer Bescheidenheit vorgelebt. In der Anfangsphase wurde einfach der Dachstuhl ausgebaut, wo unten die Büros waren. Da wohnten wir auf engstem Raum. So haben wir angefangen.

Marianne Mack: Wir haben jeden gebraucht. Jeder war wichtig an seinem Platz. Die ganzen Einsatzpläne und Statistiken habe ich noch per Hand geschrieben. Das war eine Heidenarbeit. Da ging nichts automatisch. Ich habe auch mittags für unsere Mitarbeiter gekocht. Das wäre heute undenkbar.

Roland Mack: Diese Arbeit ist nicht in einer Vier-Tage-Woche zu machen und eigentlich auch nicht in einer Sieben-Tage-Woche mit acht Stunden pro Tag. Wir brauchen 15.

Marianne Mack: Einer meiner Söhne hat mal ein junges Mädchen mitgebracht, die schon ein bisschen länger seine Freundin war. Sie hat nur gemeint: „Also, so arbeiten wie Deine Mutter, so ein Leben stelle ich mir nicht vor.“ Der Opa hat dann nur gesagt: „Wenn Du die heiratest, dann enterbe ich Dich.“ (lacht)

Wir kommen jetzt hier sehr ins Persönliche, was natürlich sehr schön ist. Sie haben bald Goldene Hochzeit – 50 Jahre verheiratet. Was ist das Rezept für eine gute Ehe?
Marianne Mack: Man muss ähnlich ticken. Der eine denkt und der andere sagt es. Wir waren zum Beispiel auf einer Reise in China, da gab es einen riesigen Topf mit hunderten von Stäbchen und es gab immer ein Paar, dass zusammengehört. Wir beide haben das Paar gezogen. Dieser Zufall zeigt alles. Man hat einen Gedanken und der Partner hat denselben.

 

Roland Mack: Meine Frau hat eigentlich alles mitgebracht, was in so einer Verbindung notwendig ist. Sie ist optisch eine herausragende Persönlichkeit. Sie ist charakterlich absolut gut, sie ist unglaublich fleißig, sie ist belastbar. Sie hat sich mit den Schwiegereltern fantastisch eingefügt. Da sind viele Punkte zusammengekommen. Diese Deckungsgleichheit, wie meine Frau sie gerade erklärt hat, gehört auch dazu, aber für mich sind es auch die Charaktereigenschaften. Sie ist nie abgehoben, sie ist bescheiden geblieben.

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Diese Harmonie, dieses Freiräume lassen, wie am Anfang bereits erwähnt, passt ebenfalls zu einer Beziehung oder einer Ehe. Auch der gegenseitige Respekt vor der Stärke des anderen sind Faktoren, die Sie offensichtlich über lange Zeit gelebt haben.

Letztendlich kann man sagen, dass das Unternehmen Europa-Park ohne Marianne Mack jetzt sicher nicht so dastünde. Wie das Sprichwort: „Eine gute Frau steht hinter einem Erfolg.“ An diesem Sprichwort ist schon etwas Wahres dran, oder?
Roland Mack: Ja! Meine Frau hat die Werte gelebt, die in so einem Familienunternehmen wichtig sind. Während ich mich 100 Prozent um das Geschäft gekümmert habe, hat sie den Teil Familie übernommen. Trotzdem hat sie sich parallel um das Unternehmen gekümmert und den Spagat zwischen Arbeit und Kindern hinbekommen. Die Kinder hat sie beispielsweise auch auf Geschäftsreisen mitgenommen. Es gab eine hohe Deckungsgleichheit in der Führung des Unternehmens, aber dann gab es noch die Werte ihrer Persönlichkeit, die sie für die Familie gelebt hat.

Nach dieser Rückblende kommen wir nun zur nächsten Generation. Eine umgedrehte Frage: Was können Sie denn von Ihren Kindern lernen?
Roland Mack: Mein Sohn Michael ist beispielsweise deutlich digitaler unterwegs als ich. Als ich an der Uni studiert habe, war ein Rechner so groß wie ein Fußballfeld, heute kann das ein Taschenrechner. Er kommt aus einer anderen Zeit und kann mir da einiges beibringen.
Ich habe den großen Vorteil, dass ich bis heute neugierig geblieben bin und gerne Neues von meinen Kindern aufnehme. Das alles habe ich in meiner Jugend und Ausbildung noch nicht beigebracht bekommen.

Von Thomas könnte ich das Klavierspielen lernen. Von Ann-Kathrin das Feingefühl und die Sportlichkeit. Auch von der Leichtigkeit und Gelassenheit der Kinder könnte ich etwas übernehmen. Allerdings versuche ich hier eher meinen Kindern mehr Tiefgang beizubringen, als ich von ihnen die Leichtigkeit übernehme.

Gerade wenn man neugierig ist, kann man von allem und jedem etwas lernen. Auch der Generationswechsel ist bei Ihnen ein großes, allgegenwärtiges Thema. Wie schafft man es, seine eigenen Erfahrungen nach wie vor einzubringen, aber auch den Jungen Freiraum zu lassen? Wo stehen wir bei dem Generationswechsel?
Roland Mack: Ich habe mich sehr in den Generationswechsel eingebracht und auch meine Meinung komplett auf den Kopf gestellt. Beispielsweise habe ich zusammen mit meinem Bruder Jürgen die Familienverfassung eingeführt. Zunächst habe ich gedacht, dass man so etwas nicht braucht, habe aber dann doch registriert, dass es sinnvoll ist, diesem Prozess einen Anstoß zu geben.

Aus heutiger Sicht bin ich sehr froh, dass wir es gemacht haben. Mit zwei Leuten war es ja viel einfacher, als mit zehn oder mehr Leuten in der Familie. Die Familienverfassung hat uns aufgezeigt, dass wir hier andere Strukturen brauchen. Damit konnten wir eine klare Ordnung in das Unternehmen bringen und den Übergang erleichtern. Der Prozess war allerdings alles andere als einfach, aber wir haben es mit allen Familienmitgliedern gemeinsam geschafft. Vor 15 Jahren wäre so ein Vertrag für mich undenkbar gewesen, aber ich habe mich da verändert und bin darauf eingegangen, trotz der Gefahr, dass es auch schiefgehen kann. Es hat sich gelohnt. Das ist wichtig für unsere vielen Mitarbeiter, die einen Anspruch darauf haben, dass alles ordentlich funktioniert und sich ein Unternehmen nicht im Kleinkrieg verliert. Denn wir haben auch eine hohe soziale Verantwortung für die vielen tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Es ist offensichtlich, dass sich die Strukturen der Firma, von einer vergleichsweise klaren, einfachen Struktur zu einer sehr großen, komplexen Struktur verändert hat. Da muss man als Familie mitgehen.
Roland Mack: Für mich ist das Wichtigste eine klare Struktur. Nachdem feststand, dass sich unsere Kinder in das Unternehmen einbringen wollen, wusste ich, dass wir eine Familienverfassung brauchen, um mit diesem Thema umzugehen. Ich bin auf der einen Seite Gesellschafter und Geschäftsführer, auf der andere Familienvater. Da braucht es Hilfsmittel wie Soziologen, Psychologen, Mediatoren, Anwälte, Wirtschaftsprüfer, die sich durch viele Schulungen und Kenntnisse einbringen. Heute ist es nicht mehr wir früher, dass mein Vater sagte, so wird es gemacht und da wird nicht mehr diskutiert.

Es war also auch ein Stück der Offenheit gegen die eigene Bequemlichkeit, zu sagen, „ich bestimme alles“, die Sie zu der Familienverfassung gebracht hat ...
Roland Mack: ... ich habe viele Bücher und Biografien gelesen und habe gesehen, wie eine solche Einstellung Familien zerstreiten kann. Dadurch sind unzählige Firmen zerbrochen.

Marianne Mack: Für Roland geht es nie darum, sich zu schonen oder eine Auszeit zu nehmen. Er hat einfach ein großes Pflichtbewusstsein und kümmert sich um alles und jeden. Ebenfalls überlässt er nichts dem Zufall und ist ein unheimlicher Stratege.

Roland Mack: Da sind auch einige Gene von meinem Vater verarbeitet. Er hat immer gesagt: „Wenn du dumm bist, dann kannst du nichts dafür. Aber wenn du faul bist, dann bist du selber Schuld.“

Marianne Mack: Ich glaube, das Vorleben ist ganz wichtig. Uns haben unsere Eltern vorgelebt, wir leben unseren Kindern vor. So kommen sie ins Unternehmen rein. Wir haben uns damals auch überlegt, nicht neben den Park zu ziehen, um das Familienleben mehr zu bewahren. Letztendlich haben wir uns aber dagegen entschieden und das war am Ende das Richtige. So sind die Kinder im Park und mit dem Unternehmen aufgewachsen.

Roland Mack: Zu mir wurde gesagt, wenn Du willst, dass die Kinder später mit ins Unternehmen sollen, müssen sie es schon mit der Muttermilch aufnehmen. Ich musste meinen Kindern nie sagen, dass sie eine Karriere im Park machen können, das war für sie einfach klar. Genauso wie für mich klar war, dass ich Maschinenbau-Ingenieur werde, nachdem ich im Betrieb aufgewachsen bin. Mein Vater hat nicht einmal gesagt, ich muss dies oder jenes werden. Er wollte zwar, dass ich eine Lehre und meinen Meister in einem Handwerk mache, aber ich habe mich darüber hinweggesetzt und studiert.

Was ist Ihr Ratschlag an Ihre Kinder und Ihre Enkel? Was können Sie ihnen weitergeben?
Roland Mack: Die Familientradition beibehalten. Am Boden bleiben. Dran bleiben.

Marianne Mack: Anständig bleiben. Nicht überheblich werden.

Roland Mack: Und bereit sein, jeden Tag etwas Neues dazuzulernen. Im Grunde genommen ist es ganz einfach. Natürlich braucht man gewisse Talente. Wenn ich durch den Park laufe, sehe ich tausend Sachen, die anderen gar nicht auffallen. Das kommt vielleicht daher, dass ich damit aufgewachsen bin. Da habe ich einfach unglaublich viel von meinem Vater übernommen. Wenn er auf dem Weg in den Urlaub irgendwo einen Messeplatz mit einem Riesenrad gesehen hat, ist er von der Autobahn runtergefahren und hat sich das angeschaut und überlegt, was er übernehmen kann.

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Marianne Mack: Als ich in die Familie gekommen bin, da war Jürgen gerade Mal acht Jahre alt. Ich wurde aufgenommen, wie das dritte Kind, wie die Tochter. Und so wurde ich auch behandelt. Ich bin in dieser Familie angekommen und habe alles mitbekommen.

Roland Mack: Und genau diese Realität ist im Endeffekt besser für das Leben. Ich glaube, dass der Weg, auch mal etwas abzukriegen und etwas als ungerecht zu empfinden, besser für die eigene Entwicklung war. Das Leben läuft nicht immer geradeaus. Jeden Tag gibt es unangenehme Entscheidungen und Dinge, mit denen man sich beschäftigen muss. Ich war froh über diese Schule. Das prägt einen.

Marianne Mack: Kaum waren wir verheiratet, sind die Schwiegereltern jedes Wochenende bei uns in Rust eingezogen. Dann kamen die Kinder noch dazu. An Weihnachten habe ich die Eltern, die Kinder, die ganze Verwandtschaft bekocht. Da hatte man als junges Paar keine Zeit zu zweit. Die Familie war immer sehr eng verbunden.

Roland Mack: Und an Weihnachten wurde dann über das Geschäft diskutiert. Ganz wichtig für die Kinder ist also das Vorleben von Werten, von Sozialem, von Respekt vor anderen Menschen, von Respekt vor der Natur. Das klingt vielleicht sehr allgemein, aber das ist das, was man weiterreichen kann. Das sitzt tief.

Roland Mack, Sie leben die Disziplin, Präzision, Innovation, Qualität und Unternehmensführung vor. Und hier kommt auch wieder Ihre Frau ins Spiel. Es gibt auch noch andere Faktoren, etwa „Wie gehe ich mit anderen Menschen um“ und „Was ist Ehrlichkeit“. Das alles kann man nicht verordnen, das muss vorgelebt werden.
Marianne Mack: Unsere Kinder sind anständig, sozial und meinen es gut mit den Menschen. Sie erkennen die Sorgen und Nöte der Mitarbeiter und gehen darauf ein. Das „Menschlich-Sein“ ist das Wichtige.

Roland Mack: Bei den Kindern oder Nachfolgern ist bestimmt auch ein großer Leistungsdruck vorhanden.

Was sind Erfolgsfaktoren, die am Ende zu dieser unglaublichen Geschichte geführt haben? Es ist eine unfassbare Geschichte, was eine Familie, früher stark geprägt von einer Person, inzwischen viel größer, hat entstehen lassen.
Marianne Mack: Die unermüdliche Arbeitskraft meines Mannes. Er hat immer nur fürs Unternehmen gedacht und keine eigenen Wünsche gelten lassen. Urlaub war für ihn Horror, er wollte immer hierbleiben. Es war seine Leidenschaft. Deshalb bist du mit so einer Hingabe dabei. Dazu gehört ein starker, selbstloser Charakter.

Und vor allem auch die Gesundheit. Man muss unglaublich robust sein ...
Marianne Mack: ... für viele Menschen ist die Arbeit heutzutage ein Graus. Man will Freizeit und Urlaub. Dabei erfüllt Arbeit unheimlich, wenn man Spaß daran hat. Natürlich durften wir ein eigenes Unternehmen aufbauen, was umso mehr erfüllt. Wenn du Angestellter bis, sieht das Ganze vielleicht etwas anders aus, aber man kann trotzdem Leidenschaft dafür empfinden. Ich habe beispielsweise die Vortragsreihe vor 20 Jahren ins Leben gerufen, ich habe meinen Flohmarkt, was alles unheimliches Durchhaltevermögen fordert. Aber ohne das würde mir etwas fehlen.

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Das sind viele Erfolgsfaktoren, die das Unternehmen weitertragen. Allerdings kann auch nicht alles eins zu eins übernommen werden. Bis zu einem gewissen Punkt hat das unglaublich gut funktioniert. Aber jetzt ist das Unternehmen so groß, dass auch wieder andere Strukturen benötigt werden. Aber der Geist, die Werte, die Grundlage, die müssen weiterlaufen.

Ein Punkt ist noch etwas offengeblieben. Was ist mit dem Loslassen? Können Sie beide loslassen?
Marianne Mack: Roland konnte aufgrund der Brände und der Corona-Pandemie nicht so gut loslassen. Ohne ihn an der Spitze der Familie hätten wir diese Zeit nicht so gut überstanden. Diese letzten paar Jahre waren richtig hart für uns. Das haben wir uns nicht so vorgestellt.

Roland Mack: Loslassen fällt deswegen so schwer, weil man natürlich über die 50 Jahre viel Lebenserfahrung gesammelt hat und natürlich sofort Schwachstellen sieht, dann greift man selber ein. Sonst würde es dem Unternehmen schaden. Das kann ich ja nicht zulassen. Klar müssen die Kinder auch eigene Fehler machen, aus ihnen lernen.

Loslassen heißt auch noch die Erfahrung, wo es nötig ist, mit einzubringen. Aber, es ist natürlich ein schmaler Grat, es richtig auszutarieren und auszubalancieren.

Roland Mack: Es ist auch deswegen schwierig, weil wir auf dem Gelände wohnen und wir nicht sehenden Auges Probleme einfach zur Seite schieben. Das ist entgegen meinem Naturell. Wenn ich ein Problem sehe und ich bin anderer Meinung, dann kann ich nicht weglaufen.

Aber irgendwo in einem anderen Land am Meer zu wohnen, würde auch nicht glücklich machen, oder?
Roland Mack: Nein, natürlich nicht. Aber ich meine, so funktioniert ja auch ein Familienunternehmen. Es gibt einen sukzessiven Übergang. Auch mein Vater hat sich am Ende noch mit dem Unternehmen beschäftigt und gute Vorschläge eingebracht.

Marianne Mack: Ich glaube, die Kinder sind auch sehr dankbar, dass ihr Vater noch da ist und sie unterstützt. Für sie ist er ein unglaublich wichtiger Mentor.

Was unglaublich interessant ist, ist, dass Roland Mack nie kritisiert oder entscheidet, weil er die Macht hat und er der Chef ist. Sondern er kritisiert und entscheidet argumentativ. Es steht immer ein Argument dahinter. Das ist eine sehr seltene Gabe in so einer mächtigen Position. Aber wie geht man mit Tiefschlägen um? Jedes Leben hat seine Tiefschläge, wie bei Euch beispielsweise mit der Corona-Pandemie und den Bränden. Wo kommt die Kraft her, um mit so etwas umgehen zu können, gerade bei Eurer hohen Belastung?
Marianne Mack: Mein Mann steckt das weg. Er klagt ganz selten.

Roland Mack: Man muss robust sein. Man wird als Unter- nehmer geboren und da gehört so etwas auch dazu. Ich muss oft an meine Großeltern denken, die ganz andere Sachen wegstecken mussten, wie beispielsweise Kriege.

Wir hingegen können unsere Tiefschläge heute zum Beispiel mit finanziellen Mitteln lösen, mit Einsatz und mit Dranbleiben. Ich persönlich denke, es geht halt nicht immer nur bergauf.

Marianne Mack: Natürlich ist der Schock da. Gerade bei dem Brand. Man steht mittendrin im Geschehen und macht sich mit Sicherheit Sorgen, vor allem um Roland. Sein Lebenswerk brennt da gerade runter. Aber im gleichen Moment, ein paar Stunden später, baut er wieder auf. Er bleibt nie in der Depression hängen. Er überlegt sofort, wie es weitergehen kann. Er kann sofort umschalten. Das ist der Leader in ihm. Zu dieser Fähigkeit, das in diesem Moment zu können, gehört unglaubliche Stärke.

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Roland Mack: Mir war sofort klar, dass wir das wieder aufbauen. Und im Nachhinein betrachtet, war das die einzig richtige Entscheidung. Genauso wie beim Themenbereich Österreich. Sicherlich hängt es auch damit zusammen, dass ich aus einem Traditionsunternehmen komme und die siebte Generation vertrete. Ich habe oftmals an meinen Großvater gedacht, wie der seinen Betrieb geführt hat. Ich habe mich viel mit ihm ausgetauscht und auch meinen Vater sein ganzes Leben lang verfolgt. Als ich angefangen habe, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, dass ich nicht der erste in der Firmengruppe sein will, der das Unternehmen an die Wand fährt. Ich bin der Treuhänder, der die Firma möglichst gut an die nächste Generation weitergibt.

Marianne Mack: Kaum jemand weiß, wie es hinter den Kulissen eines Familienunternehmens aussieht. Wir bekommen oft gar nicht mit, wie viele Steine er ständig für die Familien Mack aus dem Weg räumt.

Roland Mack: Ganz wichtig ist auch die Wertschätzung für das Familienunternehmen. Was die Generationen vor uns unter schwersten Bedingungen, wie Kriegen, geschafft haben, ist unglaublich. Sie haben die Firma am Leben gehalten. Sie haben meinen Respekt.

Marianne Mack: Ich habe auch zu Roland gesagt, dass wir nicht diejenigen sind, die das Unternehmen in Waldkirch schließen werden. Wir beide machen das. Wir haben gekämpft.

Sie haben vieles gemacht als Person, als Persönlichkeit, als Familienunternehmer. Aber Sie haben auch vieles gemacht in der Tradition als Treuhänder. Daraus ergibt sich sicherlich auch eine Verantwortung und auch ein gewisser Druck und die Verpflichtung für die nächsten Generationen. Einer der Kernpunkte der Familienverfassung ist es zu versuchen, das Unternehmen weiter in Familienhand zu erhalten. Das ist ein ganz großer Punkt, den Sie der nachfolgenden Generation mit auf den Weg geben.
Roland Mack: Das stimmt absolut. Auch der christliche Glaube ist ein Aspekt. Wir geben dem christlichen Glauben Raum. Wir haben es von unseren Großeltern und Eltern und geben es auch an unsere Kinder und Enkelkinder weiter. Ich glaube, als übergeordnete geistige Kraft ist das wichtig. Deswegen verstehe ich mich auch so gut mit unseren Mitarbeitern. Ich spüre deren Probleme und begegne ihnen auf Augenhöhe. Das spüren sie auch. Das hat schon seinen Ursprung auch im Glauben.

Es ist ebenfalls eine Mentalitätssache, wie Sie anderen Menschen begegnen. Sie betrachten Ihren Gegenüber unabhängig von seinem Rang als Mensch, der ebenbürtig ist. Das ist etwas Besonderes.
Marianne Mack: Er nimmt sich auch für jeden Zeit. Das ist auch nicht selbstverständlich.

Roland Mack: Ich predige auch ständig, dass der Gast unser Arbeitgeber ist. Daran erinnere ich meine Leute immer wieder. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und das, was Mack in der Vergangenheit ausgemacht hat, war das Thema Qualität. Mein Vater hat keinerlei Kompromisse in Bezug auf Qualität zugelassen, selbst wenn er dabei Geld verlor. Er hat nie an der Qualität gespart. Er hätte das mit seiner Ethik, mit seiner Einstellung zur Arbeit, überhaupt nicht vertreten können. Das habe ich schon auch mitgenommen. Er hat immer gesagt, wir machen das, was wir können und das richtig. Und wenn wir kein Geld haben, dann warten wir halt noch zwei Jahre, bis wir so viel haben, wie unsere Qualitätsansprüche brauchen.

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Das war genauso bei dem Wiederaufbau der Attraktionen. Da haben Sie immer ganz stark die Rolle des Gastes vertreten. Sie haben gesagt, die Leute zahlen ihren Eintritt, dann muss man ihnen ja auch etwas bieten. Der Inhaber, der sich tatsächlich alles aus der Rolle des Gastes ansieht. Das ist für einen Maschinenbauer auch nicht normal.

Wie war eigentlich Ihr Hochzeitsfest damals vor fast genau 50 Jahren?

Marianne Mack: Wir haben im Seehaus mit 120 Gästen gefeiert. Das war das einzige große Restaurant damals. Wir hatten Musik und haben die ganze Nacht durchgetanzt. Es waren auch einige Mitarbeiter dabei. Wir haben sie alle mit Namen gekannt, das war das Schöne früher bei uns im Betrieb. Das ist ein großer Unterschied zur heutigen Anonymität im Unternehmen. Jeder kennt Roland Mack oder die Familie, aber wir kennen nicht mehr alle unsere Leute persönlich wie früher. Das ist sehr schade.

Roland Mack: Und dann hat es Hummer, Kaviar und Champagner gegeben (lacht). Nein, ich glaube, es gab Schweineschnitzel oder Schweinebauch. Eine ganz normale Hochzeit.

Horst Koppelstätter

Das grosse Interview: veejoy.de
Roland Mack – Gründerpreis für sein Lebenswerk: veejoy.de

Thomas Mack wurde kürzlich von einem Journalisten gefragt, wie er aufgewachsen sei und was ihn geprägt habe und wie es seine Eltern geschafft hätten, dass aus dem Kind kein Träumer werde. Seine Antwort: „Zum Beispiel mit Tieren“, und er nimmt uns gedanklich mit in seine Kindheit. In den Garten der Macks. Hier hat es Hühner und Enten, einen Hund, Ziegen und ein Schwein, das im Winter geschlachtet wird. Bis heute. Das Ganze mitten im Europa-Park, in dem die Inhaberfamilie bis heute nicht nur arbeitet, sondern auch lebt.

Als Thomas, sein Bruder Michael und seine Schwester Ann-Kathrin noch bei Roland und Marianne Mack im Haus wohnten, gab es klare Regeln: „Ums Versorgen der Tiere hatten wir Kinder uns zu kümmern“, erinnert sich Thomas. „Eier holen, Ausmisten, Füttern. Verantwortung übernehmen. Das lehrt Demut und Wertschätzung. Ich glaube: Das hat uns auch ein Stück geprägt, und ich mache es heute mit meinen Kindern nicht anders.“

Diese kleine Passage zeigt, wie bodenständig und liebevoll Marianne Mack mit ihrem Mann Roland ihre Kinder aufgezogen hat. Und Marianne Mack ist immer naturverbunden gewesen. Im Laufe der Jahre hat sie sich ein großes Wissen zur Wirkung von Heilkräutern, zu natürlicher, gesunder Landwirtschaft und zu traditionellen Rezepten nach dem Motto „Was die Mama und die Oma noch wussten“ erarbeitet. Das kleine kürzlich erschienene Büchlein „Chez Marianne“ wurde von den Kinder ihrer Mutter als Überraschung zum 75sten Geburtstag geschenkt.

Das Buch nimmt uns mit in ihre Welt, gibt einen kleinen persönlichen Einblick in das Wissen von Marianne Mack. In einer Welt, die von modernen Technologien und chemischen Produkten geprägt ist, sehnen sich viele Menschen nach den einfachen und natürlichen Methoden, die unsere Großmütter in ihrem Haushalt angewendet haben. Diese altbewährten Weisheiten basieren oft auf generationsübergreifendem Wissen und haben nicht nur den Test der Zeit bestanden, sondern bieten auch nachhaltige und gesunde Alternativen zu den heute üblichen Haushaltsmethoden. Die Verwendung von frischen Kräutern und Gewürzen war in früheren Zeiten selbstverständlich. Großmütter wussten, dass nicht nur der Geschmack, sondern auch die gesundheitlichen Vorteile, von Kräutern wie Petersilie, Rosmarin und Thymian die Küche bereichern können.

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In der Hausapotheke von Marianne Mack finden sich oft einfache, aber effektive Heilmittel. Honig und Zwiebeln gegen Husten, Kamillentee gegen Magenbeschwerden und kalte Umschläge bei Fieber sind nur einige Beispiele. Dieses Wissen um natürliche Heilmittel ist nicht nur kostengünstig, sondern auch schonend für den Körper.

Marianne Mack – Herzensmensch

Marianne Mack, die Ehefrau von Europa-Park-Gründer Roland Mack, feierte 2024 ihren 75. Geburtstag. Marianne Mack gilt seit Jahrzehnten als die „Seele“ und das Rückgrat im Hintergrund des Unternehmens Europa-Park. Vom ersten Tag an hat sie im Europa-Park mitgearbeitet. Wer Marianne Mack begegnet, spürt es sofort: Diese Frau strahlt eine große Herzenswärme aus. Sie ist der ruhende Pol in dem mitunter hektischen Familienunternehmen Europa-Park. Mit der ehrenamtlichen Vortragsreihe „Neue Perspektiven“ und dem Verein „Santa Isabel e.V. – Hilfe für Kinder und Familien“, mit dem sie hilfsbedürftige Kinder und Familien unterstützt, hat sie sich einen Herzenswunsch erfüllt.


Marianne Mack hat trotz ihrer Bescheidenheit einen riesigen Anteil an der Erfolgsgeschichte Europa-Park. Wenn der Satz zutrifft – kein Erfolg ohne eine starke Frau im Hintergrund – dann bei Marianne Mack. „Manchmal kann ich es gar nicht fassen, was hier über die Jahre entstanden ist und wie das überhaupt zu schaffen war, dazu auch noch drei Kinder großzuziehen. Wenig Urlaub, kein freies Wochenende, wenig Schlaf, sieben Tage die Woche, viele Entbehrungen – das war die Realität über viele Jahre. Wer heute den Europa-Park als florierendes Unternehmen mit rund 5.000 Mitarbeitern kennt, kann sich solch schwierige Anfänge eigentlich kaum vorstellen.“

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In der Anfangsphase bekochte Marianne Mack an den Wochenenden noch bis zu 30 Mitarbeiter persönlich. Auch nach der Geburt der Söhne Michael und Thomas war es eine Selbstverständlichkeit, dass sie voll im Unternehmen mitarbeitet. „So ist das eben in Familienbetrieben“, sagt sie schmunzelnd. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Kurz davor war sie noch als Stewardess in aller Welt unterwegs. Ihren Beruf hat sie aufgegeben, um an der Seite ihres Mannes das Unternehmen aufzubauen. Das junge Ehepaar bezog damals mitten im Park eine kleine Wohnung. Dort ist auch das erste Verwaltungsbüro untergebracht. Morgens nach dem Frühstück geht sie an die Kasse, abends, wenn der Park schließt, macht sie die Abrechnungen – oft bis in die Nacht. Nebenbei muss der Haushalt erledigt werden. Im vierten Jahr nach der Eröffnung des Parks, drei Tage vor Weihnachten, wird Michael Mack geboren. Im gleichen Jahr zieht die junge Familie in das obere Geschoss von Schloss Balthasar. Im Frühjahr danach sitzt die junge Mutter wieder an der Kasse und macht bis spätabends die Endabrechnungen. Erst nach der Geburt von Tochter Ann-Kathrin 1989 konnte sie ein wenig kürzertreten. Wofür die Entbehrungen? „Wir waren einfach total fasziniert von der Idee Europa-Park.“ Innerhalb der Familie hatte sie bald die Rolle, den generationsübergreifenden Zusammenhalt zupflegen. Wann immer es mal Spannungen oder Probleme gab, Marianne Mack schlichtete in ihrer herzlichen Art. Sie steht für das Wertegerüst in der Familie, achtet auf Nachhaltigkeit bis hin zur gesunden Ernährung und Naturheilkunde. Insgeheim wäre sie gerne Heilpraktikerin geworden, doch dafür blieb keine Zeit. Die Gründerjahre waren für Marianne Mack anstrengend, aber sie denkt auch gerne daran zurück.

Eine andere Erfolgsstory begann 2005. Damals hat sie eine Vortragsreihe unter dem Motto „Neue Perspektiven“ ins Leben gerufen. Mit den Spenden hilft Marianne Macks Verein „Santa Isabel e.V.“ Kindern und Familien in Not. Bis zu 1.000 Zuhörer kommen inzwischen regelmäßig zu den Vorträgen, die Tipps, Anregungen und oft auch Lebenshilfe geben. Warum engagiert sie sich? „Ich stehe auf der Sonnenseite des Lebens, bin glücklich verheiratet, habe drei gesunde Kinder und sechs Enkelkinder. Das ist nicht selbstverständlich und dafür bin ich sehr dankbar. Gleichzeitig spüre ich Verantwortung und den Wunsch, Kinder und Familien zu unterstützen, die unverschuldet in Not geraten sind. Wir sind eine Familie, die zwar unternehmerisch denkt, dabei aber nie den sozialen Gedanken aus den Augen verloren hat – beides mit Leidenschaft und Herzblut.“ So geht sie auch seit 15 Jahren die organisation eines Charity-Flohmarktes in der Europa-Park-Gärtnerei an. Ein wahrer Kraftakt, der sich aber immens lohnt: ein hoher Betrag für notleidende Kinder ist bislang zusammen gekommen. 2010 wurde Marianne Mack Schirmherrin einer Partnerschaft mit Unicef. In Zusammenarbeit mit der „Sabine Christiansen-Stiftung“ unterstützt die dreifache Mutter die Aktion „Schulen für Afrika“. Es ist die logische Erweiterung ihres sozialen Engagements. „Alle Kinder dieser Welt haben das Recht auf Bildung“, sagt Marianne Mack, „und Unicef setzt sich international für benachteiligte Kinder ein.“

Marianne Mack erhielt viele Auszeichnungen. Sie wurde mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für ihren wertvollen Beitrag im humanitären und sozialen Bereich geehrt. Ebenso erhielt sie die silberne Ehrenmedaille der Arbeiterwohlfahrt und die Bürgermedaille der Gemeinde Rust. Marianne Mack ist letztlich immer ein Familien- und Herzensmensch geblieben, durch und durch.

Roland Mack – Ideengeber, Motor, Macher

Der Gründer und Inhaber des Europa-Park in Rust, Roland Mack, feiert am 12. Oktober 2024 seinen 75sten Geburtstag. Roland Mack gilt als einer der ungewöhnlichsten und erfolgreichsten Familienunternehmer in Deutschland. Millionen von Kindern und Familien hat er mit „seinem“ Europa-Park glücklich gemacht. Mehr als 150 Millionen Menschen haben Deutschlands größten Freizeitpark seit Juli 1975 besucht, die Familie Mack hat mehr als 900 Millionen Euro ohne einen Cent öffentliche Subvention investiert. Roland Mack ist der Ideengeber, Motor und Macher des Europa-Park. Wer nach seinen Eigenschaften fragt, hört immer wieder: neugierig, herzlich, offen, direkt, diszipliniert, sozial, pflichtbewusst, immer präsent, qualitätsorientiert. Und das sind längst nicht alle Eigenschaften, die den Erfolg von Roland Mack ausmachen.

Der Ende 2023 verstorbene ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble über Roland Mack: „Roland Mack ist weit mehr als der Herr der Achterbahnen. Manche reden Blech, wir biegen es, so lautet eine verbreitete Selbstbeschreibung von Unternehmern aus Baden-Württemberg.

Roland Mack wäre zuzutrauen, dass der Werbespruch von ihm stammt. Was er anpackt, gewinnt Kontur und dient oft als „Gussform“ für Nachahmer. Im internationalen Freizeitparkgeschäft ist Mack seit langem ein Markenname und inzwischen mit einer Ehrendoktorwürde des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gewürdigt. Das richtige Europa ist da leider oft komplizierter als das spielerische im Europa-Park. Das weiß auch Roland Mack. Der Oberrhein war Kampfgebiet, Etappe und Heimatfront zugleich. Weit weg von Berlin und Paris – aber immer mittendrin im Geschehen. Heute sind die Grenzen verbindende Lebensadern. Am Oberrhein zeigt sich, dass das Zusammenwachsen von Grenzregionen funktioniert. Selbstverständlich ist das nicht. Um die Vision eines geeinten Europas zu verwirklichen, bedurfte es der Kühnheit und des Mutes eines Roland Mack.“

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Roland Mack hat an der Universität Karlsruhe Maschinenbau studiert und schon in sehr jungen Jahren im Alter von 24 Jahren mit seinem Vater Franz den Europa-Park gegründet. Heute ist der Freizeitpark im Dreiländereck zwischen Schweiz und Frankreich mit über sechs Millionen Besuchern weltweit an der Spitze unter den saisonalen Freizeitparks. Mehrfach wurde der Europa-Park von einer renommierten Fachjury als „Weltbester Freizeitpark“ ausgezeichnet. Weltweit einzigartig ist die Familie Mack in der Kombination als Hersteller von Fahrattraktionen und Betreiber eines Freizeitparks. Attraktionen aus dem Hause Mack sind auf allen Kontinenten und in allen großen Freizeitparks im Einsatz.

Maßgeblich hat Roland Mack als Gesellschafter und früherer Geschäftsführer die Entwicklung des Produktionsbetriebes Mack Rides in Waldkirch vorangetrieben und in einer schwierigen Phase des Unternehmens den Turnaround geschafft. Das Unternehmen hat sich vom reinen Handwerksbetrieb zu einer Hightech-Firma „Maschinenbau 4.0“ mit hochmoderner Roboterfertigung entwickelt. Mack Rides zählt inzwischen zu den international führenden Herstellern von Achterbahnen, Wasserbahnen und anderen Schienenbetriebenen Attraktionen. Mehr als 95 Prozent der Anlagen aus Waldkirch gehen ins Ausland. Vor 30 Jahren war es noch umgekehrt: Mehr als 90 Prozent wurden in Deutschland ausgeliefert. Inzwischen werden keine mobilen Anlagen mehr für Jahrmärkte, sondern ausschließlich fest installierte Anlagen gebaut.

Roland Mack wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Beispiele dafür: Bundesverdienstkreuz erster Klasse, Aufnahme in die „Hall of Fame“ des Weltverbandes der Freizeitindustrie IAAPA zusammen mit Walt Disney und Franz Mack, Ehrenbürger von Rust und Sélestat, Gastronom des Jahres, Hotelier des Jahres, Träger Brillat-Savarin-Plakette (höchste Auszeichnung im bundesdeutschen Gastgewerbe) und „Chevalier de la Légion d’Honneur“ (Ritter der Ehrenlegion). Die Auszeichnung gilt als eine der höchsten Ehrungen, die der französische Staat zu vergeben hat. Roland Mack wurde geehrt mit dem Deutschen Gründerpreis und zum „Officier“ mit dem „Ordre des Palmes Académiques“ ernannt. Roland Mack wurde als erster Deutscher an die Spitze des Weltverbandes der Freizeitindustrie IAAPA berufen. Er ist auch Ehrensenator der Freiburger Albert-Ludwigs-Universität, Sonderbotschafter des Europarates für Familien und trägt den Titel „Ritter des Ordre national du Mérite“. 2023 wurde er mit dem internationalen „TEA Thea Award“ in Los Angeles für sein Lebenswerk geehrt – eine der höchsten Auszeichnungen der Unterhaltungsindustrie.

Interview „Europa-Park-Gründer Roland Mack: „Ich kenne eigentlich nur die 70- und 80-Stunden-Woche“: startbase.de