Freiburg ist eines der weltweit besten Reiseziele

Reiseverlag „Lonely Planet“ wählt Breisgaumetropole unter die internationalen Top-Ten Städte / Gespräch mit Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn

Was für ein schönes Kompliment für die altehrwürdige und gleichzeitig junge Universitätsstadt Freiburg: Nach Auckland und Taipeh wurde Freiburg für 2022 als eines der besten Reiseziele weltweit ausgewählt. Als einziges deutsches Ziel hat eine Jury des internationalen Reiseführers „Best in Travel“ des Verlags „Lonely Planet“ Freiburg als internationales Top-Ziel ausgezeichnet. „Die charismatische, umweltbewusste Schwarzwaldmetropole kann vielen von uns noch ein paar Tricks zeigen, wie man verantwortungsbewusst lebt“, schreiben die Tester begeistert und weiter: Freiburg habe eine „beneidenswert hohe Lebensqualität“, sei „besonders sonnenreich, kompakt und umweltfreundlich. Das smarte öffentliche Verkehrssystem mit doppelt so vielen Fahrrädern als Autos und jede Menge städtische Grünflächen“ prägen die Stadt. Besonders heben die Reiseexperten die schöne autofreie Altstadt mit ihren vielen Cafés hervor. Es wird den international Reisenden die „Lange Rote“-Bratwurst im Brötchen empfohlen und natürlich das gotische Freiburger Münster und die einzigartigen Bächle. Freiburg ist die südlichste Großstadt Deutschlands.
Lonely Planet gilt als einer der weltweit führenden Reiseverlage und wählt jedes Jahr nur zehn Top-Städte aus, Deutschland ist selten dabei. In der aktuellen Rangfolge 2022 folgen nach Auckland, Taipeh und Freiburg Städte wie Atlanta, Dublin (Platz 7) und Florenz (Platz 9).


emotional pur im Gespräch mit dem Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn.

 

Das Reisemagazin „Lonely Planet“ hat Freiburg international als eine der drei attraktivsten Städte herausgestellt. „Charismatisch und umweltbewußt“, sagt die Jury. Ein besseres Kompliment gibt es ja kaum. Sind Sie überrascht über dieses internationale Ranking?
Martin Horn: Das ist schon eine große Ehre für Freiburg, hinter Taipeh und Auckland zu den drei attraktivsten Städten der Welt gezählt zu werden. Uns war bewusst, dass Freiburg international geschätzt und als Vorreiterstadt „Green City“ bekannt ist. Das sehen wir an den vielen Anfragen aus aller Welt. Dass wir aber in so einem Ranking, in dem es ja nicht nur um Klimaschutz und Nachhaltigkeit geht, so erfolgreich sind, hat mich mehr als überrascht. Aber dahinter steht ja, dass grüne und nachhaltige Städte auch interessant und attraktiv sind. Das ist doch eine gute Botschaft für die Zukunft, denn die Städte stehen für Zukunft.

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Wenn Sie Freiburg selbst beschreiben müssten, was würden Sie zu charismatisch und umweltbewusst hinzufügen?
Horn: Der Lonely Planet bezeichnet Freiburg ja auch als eine der „jugendlichsten, entspanntesten und nachhaltigsten Städte des Landes“. Das trifft absolut zu. Wir sind deutschlandweit die zweitjüngste Stadt. Deshalb ist Freiburg auch eine quirlige, bunte und kulturell vielseitige Stadt in einer wunderschönen landschaftlichen Region. Und wir sind mit unserer Universität und den vielen weiteren Hochschulen und Instituten eine absolut führende Wissens- und Bildungsstadt. Neben der Tradition mit Münster, Bächle und Gässle findet sich in Freiburg genauso Innovation und Hightech. Denn, wie Sie sicherlich wissen, ist Freiburg ein wichtiger Medizin- und Gesundheitsstandort. Neben herausragenden Forschungsinstituten wie beispielsweise dem Max-Planck-Institut und der Fraunhofer-Gesellschaft haben sich auch globale Unternehmen wie Pfizer, Stryker oder Intuitive Surgical angesiedelt und hier weiterentwickelt. Pfizer wird demnächst in Freiburg das erste Corona-Medikament produzieren. Das finde ich sehr bemerkenswert und einen großen Lichtblick in der Pandemie. Die „Health Region Freiburg“ wächst also immer weiter, rund 25 Prozent des städtischen Gewerbesteuer-Aufkommens und rund 35.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind bei uns im Gesundheitssektor, in der Pharmazie und im Bereich Medizin tätig. Das ist ein enorm wichtiger und erfolgreicher Baustein unseres Standortprofils geworden.

Sie wurden nicht zuletzt für Ihre Ideen und Visionen 2018 zum Oberbürgermeister gewählt. Wo waren Sie bislang besonders erfolgreich?
Horn: Bei den Themen bezahlbares Wohnen und aktive Liegenschaftspolitik, die ja zu einem meiner Hauptschwerpunkte zählen, sind wir große Schritte vorangekommen. Wir sind kurz vor der Umsetzung des neuen Stadtteils Kleinescholz, der zu 100 Prozent gemeinwohlorientiert gebaut werden wird. Eine zentrale Rolle spielt der nachhaltige Stadtteil Dietenbach mit 7.000 geplanten Wohneinheiten. Auch hier sind wir vorangekommen. Die Erde wird dort schon für ein Erdaushublager umgewälzt. Auch unsere städtische Digitalisierungsstrategie wird immer sichtbarer. Beim „Smart City Index“ sind wir von einem hinteren Platz erstmals unter die Top-Ten Deutschlands gekommen. Es gib jetzt weitere Online-Dienste für die Bürgerinnen und Bürger, der Glasfaserausbau ist in großen Schritten vorangekommen. Schließlich, um einen dritten wichtigen Punkt anzubringen: Das Jahr 2021 war ein Meilenstein-Jahr für den Klimaschutz in Freiburg. Im Mai haben wir im Gemeinderat einen Zwei-Milliarden-Haushalt verabschiedet und einer der zentralen Schwerpunkte ist dabei der Klimaschutz, verbunden mit massiven Investitionen in klimafreundliche Mobilität. Im Rahmen der Klima-Offensive wollen wir den Zeitpunkt der angestrebten Klimaneutralität nach vorne legen: Vom Jahr 2050 auf das Jahr 2038. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, mit dem wir sogar zwei Jahre früher dran wären als das Land. Wir arbeiten also weiter daran, die Komplimente des Lonely Planet zu bestätigen.

Sie sind Fan des SC Freiburg und Chef des Aufsichtsrats der Stadiongesellschaft, was bedeutet für Sie das neue „Europa-Park Stadion“? Welche Bedeutung hat es für die Stadt?
Horn: Das Stadion ist ein neues Aushängeschild für unsere Stadt und die ganze Region. Es sieht fantastisch aus und passt wunderbar zu Freiburg. Denn das Stadion setzt ein zeitgemäßes Signal für erneuerbare Energien, Klimaschutz und Nachhaltigkeit mit der großen Solaranlage auf dem Dach und der Wärmeversorgung aus Industrieabwärme. Es repräsentiert dadurch ein gutes Stück der „Green City Freiburg“. Das Stadion stärkt die wirtschaftliche Situation des Vereins – und was den SC stärkt, stärkt auch die Stadt als Ganzes. Last but not least ist das Stadion auch Ausdruck eines super Teamworks von Stadt Freiburg und Sport-Club Freiburg. Nur gemeinsam konnten wir diese Riesen-Herausforderung stemmen. Deshalb ist das neue „Europa-Park Stadion“ auch ein schönes Zeichen der Verbundenheit der Stadt mit dem Verein. Ganz zu schweigen zur historisch guten Saison, Glückwunsch dazu SCF!

Wie sehen Sie die langjährige Partnerschaft mit dem Europa- Park und nun auch den Namen „Europa-Park Stadion“?
Horn: Der Europa-Park ist einer der größten Arbeitgeber in der Region und wie der SC auch ein ungemein sympathisches Aushängeschild für unsere Region. Das passt hervorragend zusammen – der Name klingt einfach nach Südbaden. Und es sind zwei Akteure unserer Region, die über unsere Grenzen hinaus bekannt sind und für Professionalität, Internationalität und regionale Verbundenheit gleichermaßen stehen. Schließlich bringt der Name auch unsere Lage im Herzen Europas zum Ausdruck. Eine Region, die weltoffen, attraktiv und einfach liebenswert ist.

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Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn

Wo könnte es weitere Synergien zwischen Freiburg und Deutschlands größtem Freizeitpark geben, der ja nur wenige Autominuten von Freiburg entfernt ist?
Horn: Ich denke, dass wir uns als Region Südbaden noch weiter als Einheit profilieren werden. Das ist schon immer mein Credo, dass wir schlaue Kommunalpolitik nicht an der Stadtgrenze enden lassen dürfen. Wir sind gemeinsam stärker, wenn wir uns in vielen Bereichen als Region positionieren. In diesem Zusammenhang denke ich auch bewusst an die grenzüberschreitende Arbeit mit Frankreich. Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann, dass wir alle aufeinander angewiesen sind und wir durch engere Zusammenarbeit besser vorankommen.

Was gefällt Ihnen im Europa-Park. Mögen Sie Achterbahnen?
Horn: Ja, sehr sogar. Ich mag es, wenn das Adrenalin nach oben geht. Leider hab ich für Besuche im Europa-Park aktuell zu wenig Zeit. Aber ich freue mich auf unsere Familienbesuche, auch wenn wir dann eher kleinkindgerechte Sachen fahren werden, weil unsere Kinder noch ziemlich jung sind.

Horst Koppelstätter