Mega-Fan aus Luxemburg

Wie der Europa-Park für einen Geschichtslehrer aus Luxemburg zu einer zweiten Heimat geworden ist

Als Kind war seine allererste Zeichnung eine Geisterbahn aus dem Hause Mack, die auf der Kirmes seiner Heimatstadt Luxemburg aufgebaut war. Heute steht der Experte für Popularkultur dem Unternehmen Mack und dem Europa-Park beratend zur Seite. Was Steve Kayser am weltbesten Freizeit- und Themenpark richtig fasziniert und warum der Historiker aus Luxemburg jede freie Minute im Europa-Park samt seinem Resort, Rulantica und Yullbe verbringen möchte, erzählt er exklusiv emotional pur.

Schaustellerei, Volksfeste und Freizeitparks sind seit Kindesbeinen seine Welt. Steve Kayser kommt schon früh in Kontakt mit mobilen Fahrgeschäften aus dem Hause Mack, die jährlich auf der so genannten „Schueberfouer” in Luxemburg – mit zwei Millionen Besuchern eine der größten Kirmesveranstaltungen Europas – gastierten. „Mich interessierten schon immer der Blick hinter die Kulissen, die technischen Raffinessen und die opulente Dekoration der Mackschen Fahrgeschäfte. Die riesigen Figuren der mobilen Geisterbahn ‚Terror Festival’ verblüfften mich bereits als kleiner Junge“, erzählt Steve Kayser. So ist es nicht verwunderlich, dass bei seinem ersten Besuch im Europa-Park im Jahr 1983 das Geisterschloß im Italienischen Themenbereich im Fokus seiner Aufmerksamkeit stand, erinnert sich der heute 50-jährige Wissenschaftler, der noch im Besitz seiner damals als Souvenir gekauften Euromaus und den Eintrittskarten ist. Inzwischen hat er das Rulantica Maskottchen Snorri so richtig ins Herz geschlossen. „Ich liebe Snorritelling! », so der innerlich Kind gebliebene Geschichtsforscher.

In den 2000er Jahren kam Steve Kayser privat immer häufiger in den Europa-Park. Dann folgte 2010 der erste Winterzauber mit dem Riesenrad Bellevue von Oscar Bruch jr. einem engen Freund. „Und da habe ich mich regelrecht in den Europa-Park verliebt“, sagt der Luxemburger euphorisch. „Ich fing an, mich mit der Geschichte der Inhaberfamilie auseinanderzusetzen, sammelte Unterlagen und Zeitschriften über Mack und den Europa-Park. Ich unterhielt mich mit Schaustellern aus ganz Europa, die Kunden bei Mack Rides waren oder sind. Die historische Tiefe der Firma ist spannend. Im Europa-Park kann man sie spüren und erleben. Die Mack Identity ist hier sehr ausgeprägt. Das intrigiert mich. Das gefällt mir!“, so Steve Kayser, der auch in der Europäischen Schaustellerunion tätig ist. Den freundschaftlichen und respektvollen Kontakt mit Familie Mack schätzt er in besonders hohem Maße.

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„Die Geschichte der Familie Mack ist faszinierend, weil sie es geschafft hat, den Bogen von einem im Zeichen der Mobilität stehenden Handwerkerbetrieb zu einem weltweit innovativen, marktführenden Unternehmen der Freizeitindustrie erfolgreich zu spannen”, erklärt Steve Kayser. Den Besuch des Elternhauses von Roland und Jürgen Mack in Waldkirch empfindet er als persönliches Schlüsselerlebnis. Hier sah er das Büro von Europa-Park Gründer Franz Mack! „Von hier aus wurden Visionen zur Wirklichkeit und gingen um die Welt. Alles fing mit Wagen- und Kutschenbau an“, sagt der Historiker, der das Archiv des Familienunternehmens Mack mittlerweile sehr gut kennt. „Nach dem Ersten Weltkrieg erweiterte Heinrich Mack die Produktpalette und baute nebst Orgelwagen, Packwagen und prachtvollen Salonwagen für Europas Zirkus- und Schaustellerdynastien erstmals Fahrgeschäfte und bald schon Lauf- und Verkaufsgeschäfte für Jahrmärkte. 1921 entstand die erste Holzachterbahn! So wurden wortwörtlich die Schienen für eine große Zukunft gelegt. Lange vor dem 1975 gegründeten Europa-Park, der als Vitrine für die Mackschen Innovationen dienen sollte, war die Luxemburger „Schueberfouer“ übrigens eine der begehrten Bühnen für die Vergnügungsanlagen aus der Waldkircher Mack-Schmiede.

Der Europa-Park, Quelle der Inspiration und Refugium zugleich.
Als wahres Kultobjekt und „coup de cœur“ bezeichnet Steve Kayser das Wirtschaftswunderkarussell „Calypso“ aus dem Hause Mack, das ununterbrochen von 1960 bis 1978 auf dem Luxemburger Kirmesplatz gastierte. Aktuell touren noch zwei perfekt restaurierte Anlagen in Deutschland und in der Schweiz. Ein Comeback auf der „Schueberfouer“ läge da eigentlich auf der Hand. Der Kirmesfan schwärmt aber auch vom gemütlichen Schwarzwaldhaus, der Schwarzwaldchristel oder den opulenten Mack Autoscootern auf dem Luxemburger Festplatz. Besonders imposant war 2007 das Gastspiel der größten transportablen Wildwasserbahn der Welt. „Diese Attraktion ist die letzte gigantische Anlage von Mack konstruiert, die mittels Sonderzug nach Luxemburg transportiert worden ist. Das Geschäft hatte übrigens zwei Sohlen!“, so der Historiker und Buchautor, der 1340 vom Luxemburger Grafen und böhmischen König Johann dem Blinden gegründeten „Schueberfouer“ bestens auskennt und letztes Jahr sogar im Verbund mit seinen Freunden des Rasteder Karussell- und Schaustellermuseums einen historischen Jahrmarkt in der Hauptstadt des Großherzogtums initiiert und mitgestaltet hat.

Doch zurück zu Steve Kayser und dem Europa-Park. Der bekennende Europa-Park Fan, mit Euromaus-Pin am Sakko, genießt das Ruster Paradies in vollen Zügen. Er hat eine Reihe „schöner“ Freundschaften hier geschlossen. Im Park erkennt er die Geschichte des Unternehmens. Handwerk, Tradition, Bodenständigkeit, Disziplin, Qualität, Innovation, sie begeistern den Historiker. An manch ruhigem Ort inmitten des Getümmels denkt er gerne nach. Nimmt Notizen. Schreibt. Er identifiziert sich mittlerweile voll und ganz mit dem Motto der Macks: „Die weite Welt ist mein Feld.“ So mancher wissenschaftliche Beitrag entsteht im ausseralltäglichen Ambiente des Europa-Park, wo der Luxemburger seit 2021 das Familienunternehmen mit seinem Wissen und seinem Flair als Berater aktiv unterstützt.

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Jeder Parkbesuch von Steve Kayser beginnt mit einem Gang zur Statue des Pioniers der Freizeitindustrie, Franz Mack. Sein Lieblingsfahrgeschäft ist Arthur. „Ich könnte stundenlang Arthur fahren. Arthur ist Poesie”, so Steve Kayser, der es liebt, im Märchenwald am See zu sitzen oder den Abend in der „El Circo“-Bar des Hotels „El Andaluz“ bei Pawel, „dem besten Bartender der Welt“, ausklingen zu lassen. Für den Experten der Schaustellerei ist der rasante „Eurosat – CanCan Coaster“ eine „gelungene Hommage an die ‚arts du spectacle’“. Und weil er es liebt, Geschichte(n) zu erzählen und zu erfinden, ist der Europa-Park Steve Kaysers Inspirationsquelle und Refugium zugleich: sein „locus amoenus“.

Marc Jeck