YULLBE-Gäste jagen Superschurken

Wer ist Blue Dragon? Team B hat es in eine Penthouse-Suite geschafft, ganz oben, in einem hochragenden Luxushotel. Hier scheint nur noch der Himmel das Limit. Der Blick fällt über die darunter liegende Skyline von Singapur, umarmt von Meer und Dschungel. Doch für überschwängliche Gedanken bleibt nicht einmal ein Wimpernschlag Zeit. Die Suite ist verwaist, aber dort soll er logieren: Blue Dragon, der Kopf der kriminellen Organisation „Amazing Dragonfly“, der für viele Verbrechen verantwortlich gemacht wird. Das Team der privaten Sicherheits-Agentur „Argon“ unter Leitung von Amber Blake sucht fieberhaft nach Hinweisen zu dem Superschurken. Denn niemand hat es bisher geschafft, seine Identität zu enttarnen – weder die CIA noch Interpol.

Derweil dringt Team A im gleichen Hotel durch die Küche und andere Backstage-Bereiche zu einem Maskenball vor. Blue Dragon wird als Teil dieser mysteriösen Maskerade vermutet. Wenn Team B die entsprechenden Kennzeichen liefert, kann ihm Team A buchstäblich die Maske runterreißen. „Abbrechen!“, kommt plötzlich das Kommando von Amber Blake, die beide Teams von ihrem hochtechnisierten Kontrollraum im Bauch einer klassischen asiatischen Dschunke aus dirigiert. „Raus, schnell, Ihr seid aufgeflogen – verschwindet.“ Die Operation steht auf der Kippe. Wer sich nun vorkommt wie in einem James-Bond-Film, der ist auf der richtigen Spur. Nur, dass sich die Story um einen weiblichen Agenten auf Mission für das Gute dreht: Amber Blake. Und dass sich der Kampf gegen das Böse nicht passiv vom Kino- oder Fernsehsessel aus verfolgen lässt. Ab einem Jugendalter kann vielmehr jeder aktiv an der Verfolgung des Megabösewichts Blue Dragon teilnehmen. Dafür muss man nur YULLBE im Europa-Park Erlebnis-Resort besuchen!

Mittlerweile ausgestattet mit einer Vibrationsweste, Hand- und Fußtrackern, einer VR-Brille sowie weiteren haptischen Elementen werden sie zu Akteuren in VR-Abenteuern, in denen sie Aufgaben erledigen und Rätsel lösen. Ermöglicht wird der Übertritt in die virtuelle Realität insbesondere durch eine Technologie, die vom Film stammt, um Kunstfiguren in die reale Welt zu verpflanzen und ihre Bewegungen realistisch erscheinen zu lassen. „Motion Capturing“ heißt sie. Dabei wird ein Schauspieler in einen Ganzkörperanzug mit dutzenden Sensoren gesteckt, die jede Muskelregung aufzeichnen und in den Computer übermitteln, der die Kunstfigur dann perfekt gestaltet. Die Motion-Capture-Technologie kommt heute in fast jedem Blockbuster zum Einsatz und lässt digitale Effekte real aussehen. „Wir verwenden zwar weniger Sensoren als Hollywood“, erklärt Vanessa Fallet, Projektkoordinatorin bei MackNeXT, „aber auch bei uns sehen die User im Erlebnis ein realistisches Bild von sich selbst und ihren Mitspielern und interagieren untereinander als seien sie tatsächlich in einer anderen Welt.“

Der kreative Antreiber vieler bahnbrechender Ideen für die gesamte Freizeitbranche sieht den Europa-Park mit Angeboten wie YULLBE auf einem guten Weg in die Zukunft. Zwar wird der Park weiterhin klassisch erlebbar bleiben, aber ebenso werden Digitalisierung und Virtual Reality immer wichtiger: „Digitalisierung ist nicht alles, aber ohne Digitalisierung wären wir nichts“, betont Mack.

Interaktiver Action-Film
Seit ihrer Eröffnung hat die VR-Sensation YULLBE bereits einen beachtlichen Siegeszug hingelegt. Der Weltverband der Freizeitindustrie IAAPA (International Association of Amusement Parks and Attractions) hat sie mit dem „Brass Ring Award“ in der Kategorie „Best New Product: Virtual Reality“ ausgezeichnet. Auch außerhalb von Rust ist sie schon vertreten gewesen, so mit Popup-Stores in Einkaufszentren in Frankfurt und Viernheim. Seit diesem Frühjahr fasziniert ein neuer YULLBE-Ableger im Hamburger Miniatur-Wunderland. In dem Erlebnis „Miniatur Wunderland – Die verrückte Schrumpftour“ werden die Teilnehmer (virtuell) auf ein Siebenundachtzigstel ihrer Körpergröße geschrumpft und auf eine atemberaubende Reise durch das Miniatur-Wunderland geschickt. „Amber Blake: Operation Dragonfly“ setzt der Entwicklung nun eine vorläufige Krone auf. Insgesamt dauert die VR-Erfahrung rund 30 Minuten. Sie ist im Grunde ein interaktiver Actionfilm. Um ein noch intensiveres Erlebnis zu schaffen, wird das bisherige YULLBE-Equipment mit zusätzlichen Features ausgestattet und erweitert. „Die Grenze zur Realität ist fast nicht mehr da“, beschreibt Zitvogel. „Die Gäste haben das Gefühl, sie können die Dinge, die sie in der VR-Welt sehen, berühren und wie im wirklichen Leben spüren. Beispielsweise wähnt man sich durch Vibrationen in Kombination mit VR wie in einem fliegenden Helikopter.“

Die neue Attraktion basiert auf einer Comic-Reihe des belgischen Supermodels Jade Lagardère. Ihre Geschichten handeln von einer Superagentin, welche weltweite Organisationen für organisierte Kriminalität bekämpft. „Ich war immer schockiert und empört über organisierte Kriminalität“, sagt die in Paris lebende Schöpferin von Amber Blake. Sie will damit insbesondere auch Frauen dazu ermutigen, sich nicht kleinreden zu lassen. Michael Mack hat die Comics von Jade Lagardère bei einem seiner häufigen Aufenthalte in Frankreich, unter anderem in der Funktion als französischer Honorarkonsul, entdeckt. „Für das gesamte Europa-Park Erlebnis-Resort und meine Familie ist Europa seit jeher einer der wichtigsten Werte. Dies gilt auch für unsere Geschichten: die, die es schon gibt, und alle, die wir noch erzählen werden.“ Mit Angeboten wie dem neuen Amber-Blake-VR-Abenteuer strebt Mack daher auch nach einer gezielten strategischen Ausrichtung auf den französischen und internationalen Medienmarkt.

Die Umsetzung als interaktives YULLBE-Abenteuer basiert auf den Schauplätzen des in Singapur spielenden dritten Bandes der Serie. „Als weiblicher Superheld passt Amber Blake sehr gut in die heutige Zeit“, erläutert Projektmanager Mathis Gullon. „Zudem ist die Serie außerhalb des englischen Sprachraums noch nicht besonders bekannt, was uns größere Freiheiten lässt.“ An der Realisierung der neuen Attraktion arbeiten mehrere Tochterfirmen aus der Mack-Gruppe zusammen, neben der Innovationsabteilung MackNeXT auch noch Mack Rides, Mack Animation sowie VR Coaster. „Wir machen alles selber“, erklärt Zitvogel.