Nachhaltigkeit macht uns attraktiv

Interview mit Frederik Mack

Direktor Human Resources (HR) sowie Beauftragter der Geschäftsführung für den Bereich Finanzen & Controlling, über nachhaltiges Wirtschaften und die Rolle des Personal-Managements

Welchen Beitrag leistet Human Resources (HR) zu Nachhaltigkeit?
Frederik Mack: Nachhaltigkeit spielt in unserem Personalmanagement in vielen Facetten eine Rolle. Beispielsweise sorgen wir durch den Bau von Mitarbeiterwohnungen unmittelbar beim Europa-Park für ein geringeres Verkehrsaufkommen. Wir haben die Anzahl an Betten unserer Betriebswohnungen in den letzten fünf Jahren bereits mehr als verdoppelt – auf jetzt nahezu 1.500 Betten. Weiterer Zuwachs ist geplant. Das entlastet den Verkehr in der gesamten Region.

Ein sehr wichtiges Projekt ist außerdem der Bau eines neuen „Welcome Centers“. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen aus mehr als 100 Ländern, viele waren vorher noch nie in Deutschland. Bei ihrem Start bei uns kommt auf die neuen Kolleginnen und Kollegen einiges zu. Mit dem „Welcome Center“, in dem sie in elf verschiedenen Sprachen empfangen werden, wollen wir ihnen den Einstieg so leicht wie nur irgend möglich machen. Es wird die erste Anlaufstelle sein und als wertvolle Stütze bei der Integration dienen.

 

Ein weiteres Beispiel ist unsere Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs. So haben wir eine Buslinie von Herbolzheim über Rheinhausen nach Rust zu großen Teilen mitfinanziert, unter anderem, um die Anbindung der Mitarbeitenden zwischen Wohnort und Betrieb zu verbessern. Hinzu kommen unsere Akademie und das Betriebliche Gesundheitsmanagement mit ihren vielen Angeboten, mit denen wir die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise dabei unterstützen, ein gesundes Leben führen zu können. Das „Feel Good“ bei allen, die bei uns sind, ist uns sehr wichtig.

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Was bedeutet Nachhaltigkeit und HR in Bezug auf die inzwischen mehr als sechs Millionen jährlichen Gäste des Europa-Park?
Mack: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen ja jeden Tag im direkten Kontakt mit den Gästen. Dabei können sie Informationen zu unserer Nachhaltigkeit weitergeben, bei der wir sehr viel zu bieten haben, was viele Besucherinnen und Besucher sicher positiv überraschen dürfte. Und sie können natürlich ebenfalls Anmerkungen und Anregungen der Gäste aufnehmen und an Führungskräfte leiten. Das hilft immens, um noch besser zu werden. Wir haben viele Möglichkeiten geschaffen, über die sich die Mitarbeitenden neben vielen anderen Aspekten auch zu Nachhaltigkeits-Themen mit ihren Ideen und Vorschlägen einbringen können. Durch ihre tägliche Arbeit sehen sie ja insbesondere die „kleinen“ Dinge, die für eine nachhaltige Entwicklung aber durchaus essentiell sind: vom tropfenden Wasserhahn bis zur falschen Mülltrennung. Die Initiative und der Beitrag jedes Einzelnen sind ein ganz wesentlicher Bestandteil für ein nachhaltiges Unternehmen.

Geht das über Umweltschutzthemen hinaus?
Mack: Auch das muss im Bereich HR mitbedacht werden. Nachhaltigkeit ist mehr als nur Umweltschutz, sondern ruht ebenso auf den Säulen Wirtschaft und Soziales. Als Familienunternehmen werden wir unserer Gesellschaft gerecht, indem wir uns sozial engagieren. So haben meine Mutter Mauritia mit ihrem Verein „Einfach Helfen e.V.“ und meine Tante Marianne mit ihrem Verein „Santa Isabel e.V.“ in unserer Region schon vielen Menschen helfen können, die durch Krankheit oder andere Schicksalsschläge in existentielle Not geraten sind. Darüber hinaus lassen sich noch viele weitere Beispiele für das karitative Engagement des Europa-Park nennen.

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Wie sehr unsere wirtschaftliche Ausrichtung mit Nachhaltigkeit und Ökologie vereinbart wird, zeigt aktuell das Photovoltaik-Projekt in Zusammenarbeit mit dem Auto-Logistikunternehmen Mosolf. Beide Unternehmen entwickeln zusammen eine PV-Überdachung im Wert von rund 30 Millionen Euro auf einer mehr als 200.000 Quadratmeter großen Parkplatzfläche. Die Anlage soll 2024 in Betrieb gehen und jährlich rund 25 Gigawattstunden Strom produzieren. Der Europa-Park kann sich damit vor allem in den Hochsaison-Sommermonaten nahezu autark mit erneuerbarem Strom versorgen.

Hat Nachhaltigkeit auch eine Bedeutung für die Attraktivität als Arbeitgeber?
Mack: Nachhaltigkeit ist heute Grundvoraussetzung für eine attraktive Arbeitgebermarke und wir sind hier vorne mit dabei und wollen uns noch weiterentwickeln. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – vor allem auch die jüngeren – suchen oft einen Sinn in ihrer Arbeit, der über das Thema Geld hinausgeht. Hier spielen Werte wie Nachhaltigkeit, Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie Work-Life-Balance eine immer größere Rolle. Wir versuchen, dies in Einklang mit der Erfüllung unserer wirtschaftlichen Unternehmensziele zu bringen. Beispielsweise bieten wir mehr als 70 verschiedene Arbeitszeitmodelle.

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Welche Vorteile ergeben sich generell für einen nachhaltigen Arbeitgeber?
Mack: Grundsätzlich müssen wir für eine hohe Identifikation bei den Menschen sorgen, sowohl den Gästen als auch den Mitarbeitenden. Nachhaltige Unternehmen positionieren sich als zukunftsgerichtet und sind deshalb speziell für junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer attraktiv. Als Familienunternehmen denken wir langfristig, das ist zugleich eine starke Positionierung als Arbeitgeber. Wenn die Menschen das Gefühl haben, dass unser Unternehmen nachhaltig wirtschaftet und wir noch lange zukunftsfähig am Markt sind, steigt zugleich die Arbeitsplatzsicherheit und damit auch unsere Attraktivität.