Nur noch Mehrwegbecher

Auch in Sachen Nachhaltigkeit seiner Gastronomie ist der Europa-Park Vorreiter für die gesamte Branche

Seit März 2023 verzichtet der Europa-Park komplett auf Einwegbecher und bietet seinen Besuchern ausschließlich Mehrwegbecher an. Sie sind aus einem Kunststoff, der beim Recycling weder umweltschädliche noch giftige Substanzen freisetzt und keine Weichmacher enthält. Die Maßnahme übertrifft außerdem die neue gesetzliche Pflicht für Restaurants, Bistros und Cafés, neben Einweg- auch Mehrwegvarianten zum Mitnehmen anzubieten. Der Europa-Park mache mehr als er eigentlich müsste, lautet das Fazit einer Kontrolle durch das Gewerbeaufsichtsamt. Auch die Informationen zum Pfandsystem seien vorbildlich gestaltet. Durch die Maßnahme konnten bereits in den ersten sechs Wochen schätzungsweise rund zwei Tonnen Müll, die sonst durch Einwegbecher entstanden wären, eingespart werden. „Nachhaltigkeit ist in unserer Gastronomie ein Riesenthema“, betont Claudia Weck, Projektmanagement Food and Beverage (F&B). Intensiv hat sie sich mit der Einführung der Mehrwegbecher beschäftigt. Wie werden mehr als zwei Millionen Becher, die im Europa-Park jährlich anfallen, eigentlich gereinigt? So eine der vielen damit verbundenen Fragen. „Das selber umzusetzen, wäre viel zu aufwendig“, erläutert Weck. „Die Spültechnik für Kunststoffe ist speziell, das weiß jeder, der die Spülmaschine aufmacht und die entsprechenden Schüsseln sind noch nass.“

Mit dem Pfand wohltätige Zwecke unterstützen

Daher passt es hervorragend, dass mit der Firma Cup Concept Mehrwegsysteme in Sexau – unweit des Europa-Park – der Marktführer für Mehrwegsysteme angesiedelt ist. Fahrzeuge von Cup Concept kommen nun dreimal in der Woche nach Rust, holen die gebrauchten Becher zur Reinigung ab und bringen frische im Wechsel. Durch die geringe Anfahrt fällt beim System des Europa-Park auch noch die CO2-Bilanz viel günstiger aus, als wenn die schmutzigen Becher zu einer zentralen Säuberungsstelle durch halb Deutschland geschickt werden müssten. Die Mehrwegbecher werden in verschiedenen Designs mit Motiven des Europa-Park als Sammeledition angeboten. Wer seinen Becher zurückgeben möchte, findet dafür über den ganzen Park verteilte Sammelstellen. Zudem lassen sich die Becher auch in einen Pfandrückgabe-Automaten werfen und das Pfand optional an die Fördervereine „Santa Isabel – Hilfe für Kinder und Familien“ und „Einfach Helfen“ spenden. Damit unterstützen die Besucher wohltätige Zwecke. Auch bei Tellern und Besteck bietet der Europa-Park seinen Besuchern eine Mehrwegalternative.

Nachhaltigkeit ist aber nicht erst seit der neuen Mehrweg- Pflicht im Blick der Park-Gastronomie. „Schon von Anfang an setzen wir in allen Restaurants nur Glas und Porzellan ein“, sagt Weck. Wo es nur geht, wird Abfall vermieden. „Honig oder Marmelade gibt es beim Hotelfrühstück nur ohne Verpackung, generell verzichten wir auf kleine Verpackungen“, zählt sie auf. „Soweit möglich, werden Waren nicht in Einzelteilen, sondern in Großgebinden bestellt und geliefert.“ Außerdem kommen anstelle von Kartonagen für die Belieferung von Waren Mehrwegboxen zum Einsatz. Auch wird strikt darauf geachtet, dass kaum noch Lebensmittel weggeworfen werden müssen. „Früher war unsere Philosophie schon so, dass in den Verkaufsstellen bis zum Ende der Öffnung immer alles verfügbar sein sollte“, beschreibt Weck. „Heute gilt: Wenn gegen Ende kein Baguette oder Burger mehr da ist, dann ist es so. Und was noch übrigbleibt, wird insbesondere an soziale Einrichtungen verteilt.“

80 PROZENT REGIONALE LIEFERANTEN

Neben der Müllvermeidung und dem Vorgehen gegen Lebensmittelverschwendung hat die Nachhaltigkeit in der Park-Gastronomie noch eine weitere Stoßrichtung: Regionalität. Mehr als 80 Prozent der im Europa-Park Erlebnis-Resort etwa an den Frühstückbüffets angebotenen Lebensmittel stammen von regionalen Anbietern aus einem Umkreis von 100 Kilometern. „Regionalität ist der Familie Mack generell äußerst wichtig“, sagt Weck. Ebenso werden in der Park- und Hotelgastronomie bevorzugt saisonale Produkte eingesetzt und verarbeitet und Deutschlands größter Freizeitpark unterstützt gezielt zuverlässige Handelspartner mit guten Arbeitsbedingungen. Unterdessen erweist sich der Europa-Park auch in Sachen Nachhaltigkeit der Gastronomie einmal mehr als Vorreiter für die gesamte Branche. 

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„Regionalität ist der Familie Mack generell äußerst wichtig“

Claudia Weck: „Andere Parks schauen auf uns, orientieren sich an unserem Weg und lassen sich von uns berichten, wie wir die Mehrwegpflicht gelöst haben.“ 2019 kam zum Europa-Park die Wasserwelt Rulantica hinzu – die größte Einzelinvestition der Firmengeschichte. Mit sechs eigenen Hotels ist der Europa-Park der größte Hotelstandort in Deutschland. Zusammen ergibt sich das Europa-Park Erlebnis- Resort als eigenständige Reisedestination, in der immer mehr Menschen auch mehrtägige Kurzurlaube verbringen.