Tief verwurzelt in der Region

Wie der Europa-Park die Bürgerinnen und Bürger auf seinem Weg mitnimmt

Das Dorf ist umsäumt von Feldern in unterschiedlichen Farbschattierungen. Wie ein Keil ist es Richtung des nahen Rheins ausgerichtet. Das Flüsschen Elz ist zu erkennen, ebenso Schloss Balthasar und ein Netz von Straßen – doch wer sich ein Luftbild von Rust aus dem Jahr 1970 ansieht, vermisst etwas, was den kleinen Ort im Ortenaukreis später so bekannt gemacht hat: den Europa-Park. Denn dieser eröffnete nach der Idee von Franz Mack und seinem Sohn Roland erst fünf Jahre später.

rust.de

Heute scheint Rust ohne den Europa-Park unvorstellbar. Mehr als sechs Millionen Besucher strömen inzwischen jährlich in Deutschlands größten Freizeitpark. Zwischen Park und Gemeinde hat sich ein vertrauensvolles Verhältnis mit freundschaftlich verbundener Zusammenarbeit entwickelt.

Örtliche Vereine werden ebenso regelmäßig unterstützt wie die Freiwillige Feuerwehr. Die Bürgerinnen und Bürger von Rust haben zudem freien Eintritt in den Europa-Park. Aufgrund der vielen Besucher aus Nah und Fern hat die rund 5.000 Einwohner zählende Gemeinde sogar einen eigenen Polizeiposten erhalten. Und wohl nur wenige Gemeinden in dieser Größe verfügen sonst noch über eine so unmittelbare Autobahnanschlussstelle wie Rust seit Anfang der 2000er Jahre. Inzwischen gilt Rust als der „gastfreundlichste Ort Deutschlands“. Die digitale Reiseplattform Booking.com hat Rust bereits zum wiederholten Male dazu gekürt. Einen großen Anteil am Erfolg der Gemeinde hat der Europa-Park. Die Auszeichnung basiert auf der Bewertung der Gäste des Internetportals.

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Der Europa-Park hat aber nicht nur den ehemaligen Fischerort Rust geprägt, sondern auch die gesamte umliegende Region. Nahezu einhellig werden in der Bevölkerung die vielen Vorteile des Europa-Park etwa als Wirtschaftsfaktor und Freizeitattraktion als positiv und unverzichtbar wahrgenommen. Für die Familie Mack wiederum sind Rust und die Region viel mehr als ein Unternehmensstandort. „Groß geworden sind wir zwischen Panoramabahn und Märchenwald“, betonen Michael und Thomas Mack. „Wir sind wohl die einzigen Freizeitpark-Ureinwohner“, scherzen sie. Die Inhaberfamilie wohnt direkt am Gelände des Europa-Park, zu Rust und in die Region bestehen enge Verbindungen. Die Familie ist bei Volks- und Sportfesten präsent, isst auch mal außerhalb der eigenen Gastronomie im urigen Ruster Gasthaus „Zum Ochsen“ zu Mittag, und engagiert sich seit vielen Jahren für die örtlichen Vereine. „Wir sind nahbar“, beschreibt Thomas Mack. „Wenn beispielsweise eine Kapelle im Park zu laut spielt, ist mein Vater der erste, der sagt: Macht mal leiser.“

Der Sender SWR hat Roland Mack vor ein paar Jahren in seiner Reihe „Einer von hier“ porträtiert. Der Titel könnte kaum treffender sein: „In Rust und besonders bei uns im Europa-Park treffen die unterschiedlichsten Kulturen friedlich aufeinander“, erklärt der Europa-Park-Gründer. „Diese Idylle mitten in der wunderschönen Natur macht unser Zuhause zu etwas ganz Besonderem. Seit meiner Kindheit bin ich mit Land, Leuten und dem Europa-Park verwurzelt.“ Heute stimmt sich der Europa-Park bei seinen Entscheidungen stets eng mit der Gemeinde Rust und dem Landratsamt des Ortenaukreises in Offenburg ab. Die Verwurzelung und die nachhaltige Entwicklung des Europa-Park in der Region gehen aber auch dadurch gut zusammen, weil der Europa-Park die Bürgerinnen und Bürger in seine Vorhaben einbindet.

„Der Europa-Park und Rulantica sind für Rust und die Städte und Gemeinden der Erlebnisregion Europa-Park Garant und Motor einer dynamischen touristischen Entwicklung. Für alle Partner besteht die schöne Aufgabe
darin, Gästen aus aller Welt die Vielzahl an Möglichkeiten vor Ort näherzubringen: von der rasanten Achterbahnfahrt in der „Blue Fire“- Achterbahn bis zur romantischen Aussicht auf den sanften Höhenzügen über dem Rheintal. Die Erfolgsgeschichte dieser Region fortzuschreiben und zugleich in Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort und der einmaligen Naturlandschaft zwischen Schwarzwald und Rhein zu bringen, ist das erklärte gemeinsame Ziel, dem wir uns jeden Tag auf’s Neue stellen.“

Kai-Achim Klare, Bürgermeister der Gemeinde Rust

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Beteiligung ebnet den Weg
Beispiel Rulantica. Als die Wasserwelt Ende 2019 eröffnet wurde, hatten sich in der Anwaltskanzlei von Michael Thoma in Waldkirch rund 500 Aktenordner angesammelt. „Die Wasserwelt nimmt eine eigene Schrankwand bei uns ein“, erklärte der Justiziar des Europa-Park. Bis ein großes Bauprojekt umgesetzt werden kann, vergehen viele Jahre. Bei der Wasserwelt waren es sogar zwei Jahrzehnte. „Das erste Mal wurde schon mehr als 20 Jahre vorher darüber gesprochen“, berichtet Thoma. Das Genehmigungsverfahren geriet so groß, dass der Zweckverband Tourismus-Dienstleistungen-Freizeit Ringsheim/Rust aus der Taufe gehoben und später im Landratsamt Offenburg für das Bebauungsplanverfahren eine eigene Taskforce gegründet wurde, etwa um die Zusammenarbeit mit 14 verschiedenen Fachbehörden zu koordinieren. „Die Wasserwelt entstand ja auf der grünen Wiese“, sagt Thoma. „Allein drei, vier Jahre haben wir mit den Eigentümern über den Kauf der Fläche verhandelt, die 2008 erworben wurde.“

Wesentlich zur Realisierung von Rulantica hat auch eine umfangreiche Bürgerbeteiligung beigetragen. „Es gab insgesamt acht Versammlungen, in denen wir viele Fragen durch Fachleute klären konnten“, erläutert Thoma. „Zu den ersten kamen bis zu 900 Menschen, dabei war Wasser das Thema, das am meisten interessierte. Aber die Sorge, wir würden den Anwohnern das Wasser wegnehmen, konnten wir schnell nehmen, denn zum einen haben wir in der Rheinebene mit die beste Wasserbevorratung in ganz Deutschland und zum anderen haben wir eine eigene, autarke Wasserversorgung aufgebaut.“

 

„Der Europa-Park und mein Landratsamt haben grundsätzlich die gleichen Interessen: Wir verstehen uns beide als Motoren der Region. Von daher muss man gar nicht grundsätzlich unterschiedliche Interessen in Einklang bringen, sondern es geht darum, gemeinsam Projekte zu verwirklichen, die auf den Standort Ortenau einzahlen.

Wir sorgen mit aller Kompetenz und Kraft dafür, dass im Ortenaukreis im Einklang mit Natur und Umwelt die Menschen gut leben und die Unternehmen zukunftssicher agieren können. Gerade der Europa-Park legt schon seit Langem großen Wert darauf, sein Freizeitangebot so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Dabei kommen immer wieder der große Pioniergeist, der Mut und die Leidenschaft der Inhaberfamilie Mack positiv zum Tragen. Sonst würde zum Beispiel ein Projekt wie die 20 Hektar große Photovoltaik-Anlage auf dem Gelände des Ortenauer Automobillogistikers Mosolf, die den Europa-Park in den zukünftigen Sommersaisons mit Solarenergie versorgen wird, nicht realisierbar sein.“

Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises 

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Ohne Gegenstimme
Thomas Mack, geschäftsführender Gesellschafter des Europa- Park, erklärt zum Thema Bürgerbeteiligung: „Ein wenig Bedenken gab es bei uns schon, als der Ruster Bürgermeister Kai-Achim Klare die Idee einer gemeinsamen Bürgerbeteiligung mit der Gemeinde Ringsheim hatte. Aber letztendlich sind die Veranstaltungen zu allen möglichen Themen, von Verkehr bis Umwelt, super gelaufen und haben am Ende dafür gesorgt, dass wir das Projekt dieser Größenordnung ohne Gegenstimme an den Start bringen konnten. Für uns war es ein Segen, bereits im Vorfeld alle hinter uns bringen zu können. Wir sind auf die Bürger zugegangen, bevor es überhaupt zu Protesten gekommen wäre. Es gab dabei gute Hinweise, die wir gerne umgesetzt haben.“ Auch beim aktuellen Bau der neuen Achterbahn „Voltron Nevera“ im kommenden Europäischen Themenbereich Kroatien wurde das Instrument der Bürgerbeteiligung wieder eingesetzt.

 

„Der Europa-Park ist Tourismusmagnet und ein bedeutender regionaler Wirtschaftsmotor. Die Bedeutung und das Engagement des Freizeitunternehmens gehen jedoch weit über das Wirtschaftliche hinaus.

So werden mit Unterstützung der Unternehmerfamilie Mack zum Beispiel zusätzliche Buslinien geschaffen oder ein Kindergarten gebaut. Auch die zahlreichen ökologischen Projekte in der Region unterstreichen, dass Nachhaltigkeit in der DNA des Familienunternehmens fest verwurzelt ist. Es ist dabei besonderes wichtig, dass vor dem Hintergrund der herausragenden Entwicklung des Europa-Park Erlebnis-Resort stets Raum für einen offenen Austausch und Diskurs mit den Bürgerinnen und Bürgern und den umliegenden Gemeinden bleibt. So konnten wir auch durch kontroverse Diskussionen stets gute Lösungen für das Unternehmen und die Menschen vor Ort erringen.“

Lukas Scheub
Beauftragter der Geschäftsführung Public Affairs Europa-Park 

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Erlebnisregion Europa-Park
Inzwischen haben sich sieben Städte und Gemeinden rund um den Europa-Park landkreisübergreifend zur „Erlebnisregion Europa-Park“ verbunden. Das Ziel ist es, die Gäste dazu zu bewegen, bei ihrem Besuch länger in der Region zu verweilen. Das geht gemeinsam besser als alleine, sind sich Ettenheim, Herbolzheim, Kappel-Grafenhausen, Mahlberg, Rheinhausen, Ringsheim und Rust einig. Das Potenzial zur positiven Entwicklung der gesamten Region durch Deutschlands größten Freizeitpark ist eben noch längst nicht erschöpft.