„Voltron Nevera powered by Rimac“ – so heißt die neue Achterbahn des Europa-Park. Sie ist eine der spektakulärsten Achterbahnen der Welt. Bereits die Bekanntgabe ihres Namens war aufsehenerregend. Zu dem Event auf der kroatischen Insel Hvar mit Lichtshow und künstlerischen Darbietungen kam sogar Kroatiens Premierminister Andrej Plenković.
Der Name des Coasters im neuen Themenbereich „Kroatien“ von Deutschlands größtem Freizeitpark, kommt nicht von ungefähr. Denn Partner bei dem rasanten neuen Highlight ist der kroatische Elektrofahrzeughersteller Rimac, der unter anderem den „Rimac Nevera“ produziert – einen der schnellsten Elektrosportwagen der Welt.
„Nevera" leitet sich vom kroatischen Wort für kurze, aber heftige, blitzgeladene Gewitter-Stürme ab. Ein „Nevera" lässt sich nicht vorhersagen. Er erreicht außergwöhnliche Windgeschwindigkeiten und kann enorm stark werden. Genau wie die mächtigen Stürme, denen sie ihren Namen verdanken, wirken sowohl der "Rimac Nevera" als auch der „Voltron Nevera" wie eine Naturgewalt.
Einmaliger Launch
Der neue Coaster von Mack Rides vereint zahlreiche neuartige Elemente: Mit sieben Inversionen, bei denen die Streckenführung die Fahrer auf den Kopf stellt und sie dann in eine aufrechte Position zurückbringt, vier Launch- beziehungsweise Abschuss-Phasen, 2,2 Sekunden Schwerelosigkeit am Stück und dem Weltrekord des steilsten Launchs von 105 Grad bietet die neue Achterbahn ein intensives und unvergleichliches Fahrerlebnis, das weltweit einmalig ist. Gleich nach dem Start fährt die Bahn senkrecht 30 Meter nach oben. Angetrieben von einem 2.500 PS-starken Antrieb jagt sie dann bis zu 1.600 Passagiere pro Stunde auf einer Länge von rund 1,4 Kilometern durch mehrere Überschläge, Rückwärtsfahrten und extreme Beschleunigungen. Einige der Fahrgäste sitzen links und rechts neben der Schiene. Ihre Füße können auch hier auf Fußstützen ruhen, dennoch ist auf diesen Außenpositionen die Fliehkraft besonders intensiv spürbar – viele Passagiere genießen dabei ein außerordentliches Gefühl von Freiheit. Solche über die Strecke hinausragenden Sitze sind bereits charakteristisch für den ebenfalls von Mack Rides entwickelten Achterbahntyp „Big Dipper“, ebenso enge Kurven. Doch „Voltron Nevera" ist eine komplett neue Anlage – größer und mit noch mehr spektakulären Elementen ausgestattet. Daher trägt er die neue Modellbezeichnung „Stryker Coaster".
25.000 Einzelteile ergeben einen Zug
Die Achterbahn ist aber nicht nur für den Europa-Park ein wahrer Meilenstein, der weltweit für Aufsehen sorgt. Ihr Hersteller Mack Rides stellt damit erneut seine Spitzenposition im Achterbahnbau unter Beweis. Jeder der insgesamt sieben Züge besteht aus fast 25.000 Teilen und wurde in jeweils über 150 Arbeitsstunden zusammengebaut. Allein schon das Design der Sitze ist äußerst aufwendig. Als ob sie in Ledersesseln aus früheren Zeiten Platz genommen haben, werden die bis zu 16 Fährgäste pro Zug bei Geschwindigkeiten von an die 90 Stundenkilometern durch das Schienenparcours mit seinen engen Kurven gewirbelt.
„Innovativ ist schon gleich der Anfang, wenn die Passagiere wie bei einem Raketenstart starke Vibrationen erleben“, erklärt Projektleiter Holger Nikola. Technisch wird der Effekt über ein Hubsystem bewirkt, das ebenfalls bei der multisensorischen Fine-Dining-Experience Eatrenalin im Europa-Park Erlebnis-Resort zum Einsatz kommt. Besonders viel Know-how steckt darüber hinaus in einer Drehweiche, mit der die Fahrgäste in einer 180-Grad-Drehung auf Rückwärtsfahrt geschickt werden. Ein Zug in seiner Volllast von rund 33 Tonnen lässt sich damit in weniger als zehn Sekunden millimetergenau drehen. „Das ist schon eine gewaltige Leistung unseres Stahlbaus", betont Nikola.
Doch die meisterhafte Bauweise durch Mack Rides finde sich längst nicht nur in den sicht- und für die Fahrgäste erlebbaren Bestandteilen des Coasters. „So erfolgt die Stromversorgung des Voltron Nevera über einen eigenen Speicher“, fährt Nikola fort. „Auf diese Weise wird das Netz mit einem konstanten Strom belastet, anstelle vieler großer Leistungsspitzen, die bei jedem Launch auftreten würden.“
Deutlich Gewicht eingespart
Beim Fahrwerk sind fast alle Teile gefräst. Da es dadurch viel weniger Schweißnähte gibt, fällt im Betrieb der Anlage ein erheblicher Wartungsaufwand weg, der sonst durch geschweißte Stellen entstehen würde. Weitere Entlastungen resultieren aus der insgesamt leichteren Bauweise. „Unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Passagierkapazität ermöglichen die heutigen Methoden eine Gewichtseinsparung von rund 20 Prozent bei einem Voltron-Zug gegenüber dem Blue Fire“, erläutert der Projektleiter. Damit verringern sich auch die Belastungen, die etwa auf Schienen und Stützen wirken. Sie können daher ebenfalls leichter gebaut werden. „Das Gewicht gehört zu den wichtigsten Themen im modernen Achterbahnbau“, beschreibt Nikola. Denn dieses Weniger beim teuren Stahl kann ein Mehr an finanziellen Mitteln für die Thematisierung und immer bedeutender werdende Multimedia-Elemente freisetzen. „Die Schienen sind auch nochmal besser geworden", sagt Nikola, der den Fortschritt im Achterbahnbau noch längst nicht am Ende sieht: „Man findet immer neue Methoden und Möglichkeiten, um effizienter zu bauen."
Die Entstehung von „Voltron Nevera“ wurde in einer vom Europa-Park selbstproduzierten Baudokumentation begleitet:
https://www.veejoy.de/serien/o-die-baudokumentation/best-of-staffel-1
Fahrt mit „Voltron Nevera“ – nur der Himmel ist die Grenze.
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