„Wetten, dass..?" im „Silver Star"

Rasanter Auftritt bei ZDF-Kultshow / Hollywood-Legende setzt auf Europa-Park-Mitarbeiter / Park-Achterbahn vor zehn Millionen Zuschauern mit 100.000 Watt Beleuchtung

Der eine wirft – der andere fängt. Das hört sich zunächst einmal nicht gerade aufregend an, derartige motorische Handlungen dürften so alt wie die Menschheit selbst sein. Doch wenn sich das Werfen und Fangen in einer rasenden Achterbahn abspielt, die mit hohem Tempo einen schienengeführten Hügel hinabstürzt, wird daraus ein spektakulärer Auftritt von Europa-Park-Mitarbeitern bei der ZDF-Kultshow „Wetten, dass..?“. Max Baier und Max Mager hatten sich diese verrückte Aufgabe für das Samstagabend-Unterhaltungsschlachtschiff mit mehr als zehn Millionen Fernsehzuschauern gestellt. Ihre Wette: Max Mager fängt in der letzten Reihe eines „Silver Star“-Achterbahnzuges im Europa-Park das Mobiltelefon auf, das Max Baier während der bis zu 130 Stundenkilometer schnellen Fahrt in der ersten Reihe nach hinten wirft.

Normalerweise stehen die beiden hinter der Kamera. Seit einigen Jahren sind die Freunde Arbeitskollegen bei der für Medienproduktionen zuständigen Tochterfirma Mack Media. Die Idee zu der rasanten Wette kam Max Baier, als er einmal während einer Fahrt mit dem „Silver Star“ bemerkte, dass seinem Vordermann die Mütze vom Kopf geflogen war und er sie reaktionsschnell zu fassen bekam. Daraufhin überlegte er mit seinem Namensvetter, ob es nicht auch möglich wäre, sich ganz gezielt auf der Achterbahn Dinge zuzuwerfen. Nachdem sie ein Achterbahnvideo aus Spanien gesehen hatten, das den Fang eines Handys zeigte, war klar, wie die Wette lauten sollte. So kam es zu ihrem Auftritt bei der berühmten Außenwette von Wetten, dass..?“.

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Keine Fahrt ist haargenau gleich
Zwar waren die Europa-Park-Mitarbeiter letztlich mit ihrer Wette nicht erfolgreich, aber dennoch versetzen sie Zuschauer und Wettpaten in Staunen. Max Baier – vom ZDF „Max der Werfer“ genannt – warf das Handy immer dann, wenn er kurz vor dem obersten Punkt eines der drei „Silver Star“-Hügel war. „Wenn ich merke, ich heb vom Sitz ab und es setzt kurz Schwerelosigkeit ein“, so seine Taktik. Derweil versuchte in der hintersten Sitzreihe Max „der Fänger“ Mager die Flugrichtung zu erahnen. Gleich der erste Wurf zeigte, dass die Idee keinesfalls verrückt war. Baiers Handy-Wurf landete tatsächlich in den Händen seines Kollegen.

Doch während zwei Runden mit insgesamt sechs Versuchen blieb es bei dem einen Fang. Für eine gewonnene Wette hätten es aber drei sein müssen. „Es ging nur um ein paar Zentimeter“, berichten die Wettstreiter. „Das lag zum Teil an der etwas variierenden Geschwindigkeit der Achterbahn.“ Temperatur und Windrichtung beeinflussen die Beschleunigungskräfte der Achterbahn und führen dazu, dass keine Fahrt haargenau gleich ist. Besonders aber die Dunkelheit bei der Außenwette aus dem Europa-Park nach 22 Uhr machte „Max dem Werfer“ und „Max dem Fänger“ zu schaffen. „Den ersten Test im Dunkeln konnten wir erst zwei Tage vor der Sendung durchführen“, erklären sie. „Man nimmt die Umgebung ganz anders wahr und kann Positionen und Entfernungen schwerer einschätzen.“

Neuauflage einer Wackelpudding-Diät
Trotzdem gab es viel Beifall von den Wettpaten der Show aus Friedrichshafen sowie von Freunden, Verwandten und auch vielen Unbekannten, die sich beim „Silver Star“ versammelt hatten. „Die Jungs haben wirklich eine fantastische Sache gemacht“, fand Moderatorin Michelle Hunziker, die wieder mit Showmaster Thomas Gottschalk durch die Sendung führte. Die Show war erneut äußerst prominent besetzt. Pop-Star Robbie Williams und Hollywood-Legende John Malkovich waren auf der Wettcouch in Friedrichshafen unter anderem ebenso zu Gast wie Schauspielerin Veronica Ferres mit ihrer Tochter Lilly Krug. Für Ferres, Krug und Malkovich hieß es: Wackelpudding essen. Sie hatten auf Max und Max gesetzt und das war ihr Wetteinsatz in Anlehnung auf eine Wackelpudding-Diät, durch die Malkovich einst 35 Kilo Gewicht verlor.

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Ausgestattet mit Eishockey-Helmen zum Schutz hatten die Mack-Media-Mitarbeiter monatelang vor Parköffnung auf der Achterbahn trainiert. Im normalen Betrieb war das Training aus Sicherheitsgründen nicht möglich. „Bitte niemals nachmachen“, lautet die strikte Devise für die Park-Gäste. „Insgesamt absolvierten die beiden rund 100 Trainingsfahrten“, berichtet Matthias Schilling, Leiter von Mack Media. 

Am Abend der Produktion hatte das ZDF an die zehn Kameras, eine Kameradrohne und etliche Strahler mit einer Beleuchtungsstärke von zusammen 100.000 Watt im Einsatz, um den „Silver Star“ auf nie dagewesene Weise im Dunkeln in Szene zu setzen. Zur Unterstützung der TV-Produktion baute Mack Media unter anderem besondere Kamera- und Licht-Gestelle in und an der Achterbahn. „Für eine solche Tüftelei verfügen wir über die speziellen Kompetenzen“, erklärt Schilling.


Sogar Gummibärchen gefangen
Nach dem Auftritt liefen die Social-Media-Kanäle von Baier und Mager regelrecht über, selbst lange nicht gehörte Schulfreunde und viele Unbekannte meldeten sich. Noch einige Zeit danach wurden sie beim Einkauf oder auch im Europa-Park von Fremden erkannt: „Sie sind doch Max der Werfer“, oder eben „Max der Fänger“. Eine Woche nach „Wetten, dass..?“ kam Thomas Gottschalk als Stargast einer großen Gala in den Europa-Park. Während Mager zu Dreharbeiten im Ausland war, traf Baier das TV-Urgestein – und ließ sich die Schutzhelme signieren. „Die Wette war super, es war toll, dass wir Sie in der Show hatten“, lobte Gottschalk, der mehr als 150 Folgen von „Wetten, dass ...?“ moderiert hat. 

„Das war ein toller Abschluss dieser Geschichte“, sagt Baier. „Schon als Kinder waren wir Fans der Show, dass wir Teil davon sein konnten, wird uns das ganze Leben begleiten. Im Internet wird dazuimmer etwas zu finden sein.“ Von Europa-Park-Chef Roland Mack gab es obendrein jeweils einen Hotel- und Rulantica-Gutschein für zwei Personen als Geschenk: „Vielen Dank für Ihre tolle Idee, mit der Sie den Europa-Park hervorragend repräsentiert haben.“ Inzwischen verläuft das Leben von Max und Max wieder in den gewohnten Bahnen. Ob das Erlebnis noch größer gewesen wäre, wenn sie die Wette gewonnen hätten? Möglich wäre es gewesen. Im Training schafften sie mehrfach bis zu vier erfolgreiche Handy-Fangen-Durchgänge auf dem „Silver Star“. Einmal fing Max Mager sogar ein geworfenes Gummibärchen.

zdf.de

Christoph Ertz

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