Glücksbringer

Im Trubel des Europa-Park kehrt ein Stück Natur zurück: Schwalben bauen ihr Nest in der „Silver Lake City“

Mitten in der emsigen Betriebsamkeit des Europa-Park, zwischen Baulärm, Besucherströmen und duftenden Speisen, hat sich eine stille Naturgeschichte abgespielt. Direkt am neuen Restaurant in der „Silver Lake City“ beobachteten Handwerker, wie sich ein Schwalbenpaar in luftiger Höhe niederließ. Unbeeindruckt vom Menschengewimmel begannen die beiden, aus Lehm und Halmen ein Nest zu bauen. Nur wenige Wochen später lugten die ersten kleinen Schnäbel über den Rand – hungrig, lebendig, voller Hoffnung.

Ein ähnliches Bild zeigte sich hinter der Europa-Park-Cantina, wo ebenfalls Schwalben erfolgreich gebrütet haben. Europa-Park-Geschäftsführerin Ann-Kathrin Mack: „Ist es nicht schön, dass sich auch die Schwalben hier mitten im Europa-Park wohlfühlen?!“

Die Schwalben, die in Rust ihre Jungen aufgezogen haben, traten schließlich eine Reise an, die für ein Tier ihrer Größe kaum vorstellbar ist. Im Spätsommer verlassen sie Europa und fliegen tausende Kilometer bis nach Afrika. Rauchschwalben überwintern in Mittel- und Südafrika, Mehlschwalben zieht es südlich der Sahara bis hinunter zur Kap-Provinz. In wenigen Wochen legen sie Strecken zurück, für die der Mensch ein Flugzeug bräuchte. Und doch finden sie Jahr für Jahr zuverlässig zurück – oft sogar zum selben Nest.

Boten des Friedens
Im Volksglauben gelten Schwalben seit jeher als Schutzgeister und Glücksbringer. Ihr Nest am Haus verspricht Gesundheit, Kindersegen und Wohlstand. Sie gelten als Boten des Friedens – und ihr Abflug im Herbst als leiser Abschied vom Sommer.