Herzschlagfinale für den guten Zweck

Es war ein Rennen an der Grenze des Machbaren – 24 Stunden, 13,626 Kilometer pro Runde, über 320.000 Zuschauer und mehr als 5.000 Kilometer insgesamt im Renntempo. Doch für Porsche zählte beim legendären Langstreckenklassiker von Le Mans 2024 mehr als nur der sportliche Triumph: Mit der Initiative „Racing for Charity“ wurden 600.000 Euro für schwerkranke Kinder gesammelt. Eine Summe, die Leben rettet – ganz konkret. Vor allem auch durch die Arbeit des Freiburger Vereins „Kinderherzen retten e.V.“, dem Europa-Park-Inhaber Roland Mack seit zwei Jahrzehnten als Schirmherr verbunden ist. Gründer und „Motor“ in jeder Hinsicht ist der Freiburger Herzchirurg Professor Friedhelm Beyersdorf.

Roland Mack – Herz und Stimme für die Kleinsten
Dass ein großer Teil dieser Spenden im südbadischen Freiburg lebensrettende Wirkung entfaltet, ist auch Roland Mack zu verdanken. Der Gründer und Inhaber des Europa-Park ist seit 20 Jahren Schirmherr des Vereins „Kinderherzen retten e.V.“. Mack bringt nicht nur sein Netzwerk ein, sondern sorgt mit dem Europa-Park regelmäßig für Spendenaktionen und mediale Aufmerksamkeit. „Allein schon der Name Mack öffnet Türen und Herzen“, sagt Vereinsgründer Beyersdorf. Der Professor ist einer der renommiertesten Herzchirurgen Deutschlands. „Ohne diese Unterstützung könnten wir viele Operationen nicht durchführen.“

Und diese Operationen entscheiden über Leben und Tod. Der Verein holt herzkranke Kinder aus Ländern wie Afghanistan, El Salvador oder dem Irak nach Freiburg, wo sie im Universitäts-Herzzentrum Freiburg-Bad Krozingen operiert werden. Rund 280 Kinder hat der Verein seit 2002 so gerettet – mit hochkomplexen Eingriffen, die in ihren Herkunftsländern unmöglich wären.

Wenn aus PS Hoffnung wird
Eine dieser Geschichten ist die von Sayed, einem siebenjährigen Jungen aus Afghanistan. Ständige Müdigkeit und Atemnot – ein komplexer Herzfehler war die Ursache. In Freiburg wurde er operiert, die Spende von Porsche machte es möglich. Heute lebt er ein normales Leben. „Allein durch die Hilfe von Porsche konnten wir 28 Kindern wie Sayed helfen“, so Beyersdorf. „Und jeder einzelne Fall ist ein gewonnenes Leben.“ Auch Monica Ivancan, Model und TV-Moderatorin, unterstützt die Initiative als Botschafterin. „Ich bin so dankbar, dass meine Familie gesund ist. Und ich möchte etwas zurückgeben“, sagt sie.

Das Herz im Takt der Menschlichkeit
Die 24 Stunden von Le Mans gelten als „härteste Prüfung des Motorsports“. Doch Porsche nutzt die Bühne nicht nur zur Demonstration technischer Stärke, sondern auch für Mitgefühl und Verantwortung. 2023 und 2025 wurde das Engagement sogar vom Le-Mans-Veranstalter ACO ausgezeichnet. Und auch 2024 zierte der Hashtag „#RacingForCharity“ die Kotflügel der Porsche-Boliden – sichtbares Zeichen für eine Mission, bei der Geschwindigkeit Herzen berührt.

Roland Mack sieht sein Engagement als Selbstverständlichkeit: „Wenn es uns gut geht, haben wir eine Verantwortung, anderen zu helfen.“ Der Europa-Park hat über die Jahre Benefizspiele, Harley-Paraden, Konzerte und viele Spendenaktionen für „Kinderherzen retten“ organisiert. Für viele Kinder ist der Besuch des Europa-Park nach überstandener Operation zudem ein therapeutisches Erlebnis. „Sie erholen sich dort besonders schnell“, schmunzelt Professor Beyersdorf.

Die Vision bleibt: Möglichst vielen Kindern eine Operation zu ermöglichen, die ohne die Hilfe unmöglich wäre. Die Nachfrage ist enorm, doch der Verein ist auf Spenden angewiesen. Operationen kosten fünfstellige Summen – inklusive Flug, Betreuung und Nachsorge. Was zählt, ist am Ende nicht die Rundenzeit, sondern das, was man bewegt. Porsche und der Europa-Park zeigen: Motorsport kann Herzen schneller schlagen lassen – im wahrsten Sinne des Wortes.