Kindermusikwelt
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Kindermusikwelt „Toccarion“ der Sigmund Kiener Stiftung im Festspielhaus Baden-Baden begeistert junge Besucher

Das Abenteuer Musik führt durch mehrere Räume. Die jungen Menschen sind ganz bei Sache. Was braucht man eigentlich, um Töne zu erzeugen? Richtig: Luft!  Und wie das funktioniert mit Zwerchfell und Stimmbändern, dürfen alle gleich nebenan ausprobieren. Hier erfahren die jungen Besucher, dass Musik Emotionen ausdrücken kann. Wer ein lachendes Smiley drückt, der hört eine fröhliche Melodie und wer das verliebte Smiley anklickt, dem erklingen romantisch herzerwärmende Töne.

 

Musik fördert Kreativität und macht Spaß. Eine Melodie weckt oft mehr Gefühle als tausend Worte. Kinder spielerisch an die Musik heranführen, ihnen die Faszination der Instrumente, Töne und Kompositionen auf unterschiedliche Weise und an konkreten Beispielen zu zeigen und sie auch selbst aktiv werden lassen, all das ist in der neuen, einzigartigen Kindermusikwelt „Toccarion“ in Baden-Baden möglich. Um Oboe oder Posaune zu spielen braucht man richtig viel Puste! Das können Kinder hier mal selbst versuchen und in eine echte Tuba blasen, um der Königin der Blechblasinstrumente einen Ton entlocken? Das „Toccarion“ im Festspielhaus Baden-Baden führt junge Menschen zwischen fünf und zwölf Jahren spielerisch an die vielfältige Welt der Musik heran. Der Name Toccarion ist eine neue Wortkreation, in der zwei Begriffe aus der Musik anklingen: „toccata“ (ein frei gespieltes Musikstück) und „toccare“ (italienisch für berühren, betasten, anfühlen).

Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern können die Kids hier selbst komponieren, eine Klarinette auseinander nehmen oder eine echte Harfe streicheln. Spaß an der Musik, am Erzeugen von Klangwelten, am Lauschen und Staunen stehen dabei im Vordergrund. Ein Team aus 13 Musiklotsen führt täglich Gruppen von Kindergärten, Schulklassen, Musikvereine oder Einzelbesucher durch die fantastische Musikwelt. Der Stifter Sigmund Kiener hat die Kinderwelt ins Leben gerufen und mit 4,5 Millionen finanziert. Die Sigmund Kiener Stiftung übernimmt auch die laufenden Kosten des „Toccarion“.

Viele große Musiker unterstützen das Projekt


Zur Eröffnung im Mai 2013 kam Sopranistin Anna Netrebko und war nicht nur als gefeierter Star der Opernwelt begeistert, sondern auch als Mutter sofort angetan, von den Möglichkeiten, die Kinder hier haben. Viele große Musiker unterstützen das Projekt und zeigen den jungen Menschen, was ihnen persönlich am meisten Freude bereitet, sind hautnah dabei und machen selbst mit.

netrebko

Virtuelle Spiele und physikalische Experimente zur Akustik sind im Dschungel der Klänge zu entdecken. Selbst ihren Bewegungsdrang können Kinder hier austoben. „Lass es krachen“ heißt beispielsweise ein Workshop, bei dem die jungen Menschen ordentlich auf Schlaginstrumente trommeln, stampfen oder in einer Bodypercussion ihren angestauten Frust loswerden. Wer will kann munter auf einem riesigen Walking Piano hüpfen und es so zu Leben erwecken. Über Kopfhörer, Mikro und Zerrspiegel werden Stimme und Körper verfremdet, was immer wieder Lachsalven hervorruft. Die jungen Musiker dürfen sogar ein virtuelles Orchester dirigieren.

An den Wochenenden werden neben Führungen für verschiedene Altersstufen auch Familienführungen für Erwachsene und Kinder gemeinsam angeboten. Seit Bestehen haben bereits fast 50.000 junge Menschen die Kindermusikwelt Toccarion erlebt, ein großer Erfolg! Noch dazu fällt die Benotung der Besucher spitzenmäßig aus: Zwischen 1,0 und 1,4 lag die Bewertung der bisherigen Nutzer. Wer einmal da war, geht begeistert und beschwingt nach Hause, mit Musik in den Ohren und einem Lied auf den Lippen.

"Walking Piano" von Remo Saraceni im "Toccarion"


Zuerst malte Remo Saraceni aus Spaß ein Gästebett so an wie eine Klaviatur. Dann kam dem NASA-Ingenieur eine Idee: was, wenn man auf einer Tastatur nicht nur mit den Fingern, sondern mit dem ganzen Körper tanzen könnte? Das war die Geburtsstunde des „Walking Pianos“, das der amerikanische Tüftler mit den italienischen Vorfahren schon für den Hollywood-Film „Big“ mit Tom Hanks und die John-Lennon-Witwe Yoko Ono baute. Überhaupt widmete er seine Lebenszeit nicht mehr der Raumfahrt, sondern dem elektronischen Musikspiel und erfand noch viele weitere Spiele. Für das Toccarion schuf Remo Saraceni eine „Special Edition“ seiner begehbaren Tastatur, die besonders groß und schön geworden ist. Wer das Klavier für sich entdeckt, hat großen Spaß, und wer glaubt, Klavier spielen zu können, steht vor Herausforderung, ebenso wie ein achtstimmiger Kanon, der zum achtbeinigen Kanon wird.

Interview mit Remo Saraceni: hier anschauen

walking piano

Toccarion
Kindermusikwelt der Sigmund Kiener Stiftung
im Festspielhaus Baden-Baden
www.toccarion.de
Tel. 07221/3013101
info@toccarion.de

Eintritt: Kinder 3 €, Erwachsene 5 €, Gruppen 60 €

Barrierefrei und behindertengerecht, Kindergeburtstage möglich
Toccarion ist nur innerhalb einer Führung, eines Workshops oder einer Veranstaltung zu besuchen.

Fotonachweise: Julia Werner Photography, Fotoatelier Christiane, Stephanie Schweigert.