Baden-Baden. Die weltweit einzigartige „Kinder-Musik-Welt Toccarion“ feierte ihren zehnten Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür am 14. Mai. Im Mai 2013 gründete die Unternehmerfamilie Kiener nach umfänglicher Sanierung der Räume im Westflügel des alten Fürstenbahnhofs die Kinder-Musik-Welt Toccarion im Festspielhaus Baden-Baden. Wegen der prachtvollen Räumlichkeiten wird diese Einrichtung oft als „das schönste Kinderzimmer Deutschlands“ bezeichnet. Über 80.000 Kinder und Jugendliche haben die Kinder-Musik-Welt der Sigmund Kiener Stiftung inzwischen besucht.
Der Gründer Sigmund Kiener: „Wir wollen Kinder an die Musik heranführen und sie dauerhaft dafür begeistern. Zumal die Kinder im späteren Leben von der Musikvermittlung in jungen Jahren profitieren. Solche Kinder sind kommunikativer, fantasievoller und selbstbewusster. Das zeigen verschiedene wissenschaftliche Studien. Musik verbessert die soziale Kompetenz, überwindet Grenzen und führt so zum besseren Verständnis und zu einem guten Miteinander. Mein Sohn Stefan leitet mit seiner Frau Nicole nunmehr die Kinder-Musik-Welt seit Jahren sehr erfolgreich. Ich bin wirklich begeistert von diesem Erfolg. Darauf können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich täglich für das Toccarion einsetzen, stolz sein“.
Stefan Kiener: „Berühren, begreifen und berührt werden: Im Namen „Toccarion“ stecken viele unserer Ideen für diese einzigartige interaktive Erlebniswelt. Kinder können in der neuen Einrichtung spielerisch mit und ohne Vorkenntnisse die Welt der Musik entdecken.“ Der Name Toccarion ist eine Wortkreation, in der zwei Begriffe aus der Musik anklingen: „toccata“ (ein frei gespieltes Musikstück) und „toccare“ (italienisch für berühren, anfassen, begreifen).
Auf einer Fläche von 600 m² können die Kinder auf einer musikalischen Abenteuerreise mit 14 Stationen selbst komponieren, ein Orchester dirigieren, singen, tanzen und die vielen spannenden und auch einzigartigen Instrumente nach Herzenslust ausprobieren.
Spaß an der Musik, am Erzeugen von Klangwelten, am Lauschen und Staunen stehen dabei im Vordergrund. Ein Team aus Musiklotsinnen und Musiklotsen führt täglich Gruppen von Kindergärten, Schulklassen, Musikvereinen oder Einzelpersonen durch die fantastische Musikwelt.
Tag der offenen Tür im Toccarion
Mit einem „Tag der offenen Tür“ feierte das Toccarion am Sonntag 14. Mai 2023 seinen zehnten Geburtstag. Das Toccarion bot in der Zeit von 11 bis 17 Uhr ein umfangreiches Programm. Der Eintritt war frei. Alle Stationen konnten erkundet und ausprobiert werden. Es gibt die Themenbereiche Stimme und Gesang, Rhythmus und Tanz, Instrumente und Musizieren in Orchester und Band. Begleitet wurden die Kinder und Jugendlichen an diesem Tag vom gesamten Team Toccarion. Zusätzlich wurde ein außergewöhnliches Workshop-Programm zusammengestellt. Auch für Essen und Trinken war bestens gesorgt. Zur Eröffnung um 11 Uhr spielte die Bigband der Klosterschule vom Heiligen Grab unter der Leitung von Florian Deny.
Das Abenteuer Musik führt durch mehrere Räume. Die jungen Menschen sind ganz bei Sache. Was braucht man eigentlich, um Töne zu erzeugen? Richtig: Luft! Und wie das funktioniert mit Zwerchfell und Stimmbändern, dürfen alle gleich nebenan ausprobieren. Hier erfahren die jungen Besucher, dass Musik Emotionen ausdrücken kann. Wer ein lachendes Smiley drückt, der hört eine fröhliche Melodie und wer das verliebte Smiley anklickt, dem erklingen romantisch herzerwärmende Töne.
Musik fördert Kreativität und macht Spaß. Eine Melodie weckt oft mehr Gefühle als tausend Worte. Kinder spielerisch an die Musik heranführen, ihnen die Faszination der Instrumente, Töne und Kompositionen auf unterschiedliche Weise und an konkreten Beispielen zu zeigen und sie auch selbst aktiv werden lassen, all das ist in der neuen, einzigartigen Kindermusikwelt „Toccarion“ in Baden-Baden möglich. Um Oboe oder Posaune zu spielen braucht man richtig viel Puste! Das können Kinder hier mal selbst versuchen und in eine echte Tuba blasen, um der Königin der Blechblasinstrumente einen Ton entlocken? Das „Toccarion“ im Festspielhaus Baden-Baden führt junge Menschen zwischen fünf und zwölf Jahren spielerisch an die vielfältige Welt der Musik heran. Der Name Toccarion ist eine neue Wortkreation, in der zwei Begriffe aus der Musik anklingen: „toccata“ (ein frei gespieltes Musikstück) und „toccare“ (italienisch für berühren, betasten, anfühlen).
Auf einer Fläche von 600 Quadratmetern können die Kids hier selbst komponieren, eine Klarinette auseinander nehmen oder eine echte Harfe streicheln. Spaß an der Musik, am Erzeugen von Klangwelten, am Lauschen und Staunen stehen dabei im Vordergrund. Ein Team aus 13 Musiklotsen führt täglich Gruppen von Kindergärten, Schulklassen, Musikvereine oder Einzelbesucher durch die fantastische Musikwelt. Der Stifter Sigmund Kiener hat die Kinderwelt ins Leben gerufen und mit 4,5 Millionen finanziert. Die Sigmund Kiener Stiftung übernimmt auch die laufenden Kosten des „Toccarion“.
Gespräch mit Toccarion-Gründer Sigmund Kiener sowie Stefan und Nicole Kiener, die die Kinder-Musik-Welt leiten / Wie gewinnen Kinder Stärke durch Musik und wie werden prominente Musiker im Toccarion selbst wieder zu Kindern
Interview mit Sigmund, Stefan und Nicole Kiener: hier lesen
Zur Eröffnung im Mai 2013 kam Sopranistin Anna Netrebko und war nicht nur als gefeierter Star der Opernwelt begeistert, sondern auch als Mutter sofort angetan, von den Möglichkeiten, die Kinder hier haben. Viele große Musiker unterstützen das Projekt und zeigen den jungen Menschen, was ihnen persönlich am meisten Freude bereitet, sind hautnah dabei und machen selbst mit.
Virtuelle Spiele und physikalische Experimente zur Akustik sind im Dschungel der Klänge zu entdecken. Selbst ihren Bewegungsdrang können Kinder hier austoben. „Lass es krachen“ heißt beispielsweise ein Workshop, bei dem die jungen Menschen ordentlich auf Schlaginstrumente trommeln, stampfen oder in einer Bodypercussion ihren angestauten Frust loswerden. Wer will kann munter auf einem riesigen Walking Piano hüpfen und es so zu Leben erwecken. Über Kopfhörer, Mikro und Zerrspiegel werden Stimme und Körper verfremdet, was immer wieder Lachsalven hervorruft. Die jungen Musiker dürfen sogar ein virtuelles Orchester dirigieren.
An den Wochenenden werden neben Führungen für verschiedene Altersstufen auch Familienführungen für Erwachsene und Kinder gemeinsam angeboten. Seit Bestehen haben bereits fast 80.000 junge Menschen die Kindermusikwelt Toccarion erlebt, ein großer Erfolg! Noch dazu fällt die Benotung der Besucher spitzenmäßig aus: Zwischen 1,0 und 1,4 lag die Bewertung der bisherigen Nutzer. Wer einmal da war, geht begeistert und beschwingt nach Hause, mit Musik in den Ohren und einem Lied auf den Lippen.
Zuerst malte Remo Saraceni aus Spaß ein Gästebett so an wie eine Klaviatur. Dann kam dem NASA-Ingenieur eine Idee: was, wenn man auf einer Tastatur nicht nur mit den Fingern, sondern mit dem ganzen Körper tanzen könnte? Das war die Geburtsstunde des „Walking Pianos“, das der amerikanische Tüftler mit den italienischen Vorfahren schon für den Hollywood-Film „Big“ mit Tom Hanks und die John-Lennon-Witwe Yoko Ono baute. Überhaupt widmete er seine Lebenszeit nicht mehr der Raumfahrt, sondern dem elektronischen Musikspiel und erfand noch viele weitere Spiele. Für das Toccarion schuf Remo Saraceni eine „Special Edition“ seiner begehbaren Tastatur, die besonders groß und schön geworden ist. Wer das Klavier für sich entdeckt, hat großen Spaß, und wer glaubt, Klavier spielen zu können, steht vor Herausforderung, ebenso wie ein achtstimmiger Kanon, der zum achtbeinigen Kanon wird.
Interview mit Remo Saraceni: hier anschauen
Die wichtigsten Fakten Toccarion auf einen Blick hier (.doc)
Toccarion
Kindermusikwelt der Sigmund Kiener Stiftung
im Festspielhaus Baden-Baden
www.toccarion.de
Tel. 07221/3013101
info@toccarion.de
Eintritt: Kinder 3 €, Erwachsene 5 €, Gruppen 60 €
Barrierefrei und behindertengerecht, Kindergeburtstage möglich
Toccarion ist nur innerhalb einer Führung, eines Workshops oder einer Veranstaltung zu besuchen.
Fotonachweise: Julia Werner Photography, Fotoatelier Christiane, Stephanie Schweigert.
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